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Dmitri Medwedew | Credit: Mikhail Tereshchenko / Tass / picturedesk.com
Russland bigott: Dmitri Medwedew verteufelt den Westen.
Russland bigott: Dmitri Medwedew verteufelt den Westen.
Mikhail Tereshchenko / Tass / picturedesk.com

Medwedew: „Russland führt heiligen Kampf“

04.11.2022 um 15:50, Gert Damberger
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Laut Ex-Präsident Dmitri Medwedew kämpft das heilige Russland in der Ukraine gegen den teuflischen Westen.

Dmitri Medwedew war von 2008 bis 2012 russischer Staatspräsident und galt einst als liberale Hoffnung. Das ist lang vorbei. Jetzt ist Medwedew, der jetzt als stellvertretender Vorsitzender des nationalen Sicherheitsrats fungiert, ein nationalistischer Scharfmacher ersten Ranges, in der Wortwahl oft noch radikaler als Putin.

Medwedew gibt sich bibelfest

Heute, am „Tag der Einheit des Volkes“ (dieser ersetzt seit einigen Jahren früheren Jahrestag der Oktoberrevolution) bezeichnete Medwedew in seinem Telegram-Blog den Krieg in der Ukraine allen Ernstes als „Kampf gegen den Satan“. Die Aufgabe des Vaterlandes bestehe darin, den „obersten Herrscher der Hölle“ aufzuhalten, ob er „Satan, Luzifer oder Iblis“ heiße. Russland sei in der Lage, seine Feinde in die „Feuer der Gehenna“ zu schicken (das ist ein hebräisches Wort für Hölle). Was man natürlich wieder als eine diskrete Drohung mit Atomwaffen auslegen kann. Die Ukraine sei „ein Teil Russlands“, sagte Medwedew. Sie sei „Heimaterde, auf der unsere Vorfahren gelebt haben und auf der heute unsere Menschen leben“.

„Feige Verräter und Überläufer“

Jede Russen, die vor der Mobilisierung ins Ausland geflüchtet sind oder sich durch Untertauchen der Einberufung entziehen, nennt Medwedew in seinem Wort zum Feiertag „feige Verräter und gierige Überläufer, deren Gebeine in der Fremde verrotten werden.“ Und weiter: „Wir wurden von verängstigten Partnern im Stich gelassen, aber wen kümmert das schon?" Russland werde dadurch nur „stärker und sauberer“, so Medwedew.

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