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Proteste im Iran | Credit:  SHWAN MOHAMMED / AFP / picturedesk.com
"Im Iran stirbt man an einer Haarsträhne", behaupten diese Demonstranten.
"Im Iran stirbt man an einer Haarsträhne", behaupten diese Demonstranten.
SHWAN MOHAMMED / AFP / picturedesk.com

Proteste im Iran nach Tod einer Frau auf Polizeistation

20.09.2022 um 15:46, Gert Damberger
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Im Iran hat der Tod einer 22-jährigen eine Protestwelle gegen das rigide Mullah-Regime und seine Kleiderordnung für Frauen hervorgerufen.

Die kurdische Iranerin Mahsa Amini war vergangene Woche in Teheran von der iranischen Religionspolizei wegen ihres „unislamischen“ Auftretens festgenommen worden. Auf die Polizeiwache gebracht, habe sie dort „Herzprobleme“ bekommen und sei dort auch ins Koma gefallen. Die Klinik, in der sie eingeliefert wurde, habe nur mehr den Tod feststellen können, behaupten die iranischen Behörden.

Proteste im Kurdengebiet

Laut der Familie Mahsa Aminis war die junge Frau kerngesund und habe keinerlei Vorerkrankungen gehabt. Nicht nur die Angehörigen glauben, dass Mahsa Amini von der Religionspolizei misshandelt und zu Tode gebracht worden war – auch viele im Netz denken das, aufgrund von einschlägigen Erfahrungen mit den als brutal bekannten iranischen Sittenwächtern. Zu spontanen Demonstrationen gegen die Geschlechterpolitik der Mullahs kam es daraufhin an der Universität Teheran und in den Kurdengebieten des Landes. In Aminis Heimatstadt Saghes hat die Polizei bei Auseinandersetzungen Tränengas eingesetzt, um die Menge zu zerstreuen. Aus Solidarität blieben in Kurdistan die Geschäfte am Montag  geschlossen. Auch diese Woche dauern die Proteste an. Die meisten Zeitungen des Landes berichteten über den Tod der jungen Frau.

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