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Zuletzt hat es zwischen Stocker (ÖVP) und Kickl (FPÖ) Spannungen gegeben.
Die Gespräche zwischen FPÖ und ÖVP gehen weiter.
Die Gespräche zwischen FPÖ und ÖVP gehen weiter.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Koalitionsstreit: Jetzt macht Kickl Ansage

06.02.2025 um 16:51, Stefanie Hermann
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In den Koalitionsverhandlungen knirscht es. Die Ministerienverteilung sorgt für Missstimmung. Nach dem Besuch bei Van der Bellen macht Kickl jetzt eine Ansage.

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Die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP stehen auf wackeligen Beinen. Während sich die Parteien noch vor wenigen Tagen optimistisch gaben, häufen sich nun die Reibereien. Der Hauptstreitpunkt: Die Verteilung der Ministerien. Am Mittwoch traf sich ÖVP-Chef Christian Stocker mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, am Donnerstag war FPÖ-Boss Herbert Kickl an der Reihe.

Neuwahlen als wahrscheinlichste Alternative?

Es geht um viel. Scheitern die Verhandlungen, stehen Neuwahlen als wahrscheinlichstes Szenario im Raum. Die größte Hürde bleibt die Ressortverteilung. Besonders das Innen- und das Justizministerium sorgen für hitzige Diskussionen hinter verschlossenen Türen. Der Anspruch der FPÖ auf die beiden Schlüsselministerien, Finanzen und Inneres, ist dabei kein bloßes Säbelrasseln, sondern Teil einer echten Machtstrategie. Das weiß man auch bei Verhandlungspartner ÖVP. Knickt man jetzt ein, hat man endgültig das Label des Juniorpartners inne. Die bisherigen Angebote seien keineswegs auf Augenhöhe, moniert man.

Kein öffentliches Statement

Gut eine Stunde dauerte das Treffen zwischen Herbert Kickl und Bundespräsident Van der Bellen am Donnerstagnachmittag. Wer danach auf ein öffentliches Statement gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Weder der FPÖ-Chef noch das Staatsoberhaupt traten vor die Kameras. Stattdessen nutzten die beiden Parteichefs die sozialen Medien, um ihre Botschaften zu verbreiten.

Kickl kündigt Fortsetzung an

Am Nachmittag verkündete Kickl via Aussendung, dass die Verhandlungen „ehebaldigst“ fortgesetzt werden. Trotz der massiven Differenzen will die FPÖ die Gespräche nicht abreißen lassen. 

 

Wir werden die Gespräche mit der ÖVP zur Bildung einer Bundesregierung ehebaldigst fortsetzen!

Gepostet von Herbert Kickl am Donnerstag, 6. Februar 2025

Stocker zieht nach

Zunächst herrschte Verwirrung, gab es doch im Laufe des Donnerstags auch Gerüchte um ein Gegenangebot der ÖVP, dass dann aber doch wieder dementiert wurde. Mittlerweile ist Stocker nachgezogen– mit nahezu identischer Wortwahl. 

"Nach seinem Gespräch mit dem Bundespräsidenten hat mich FPÖ-Obmann Herbert Kickl kontaktiert", lässt VP-Chef via X wissen. "Es wurde vereinbart, dass die zuletzt unterbrochenen Gespräche ehebaldigst fortgesetzt werden."

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