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Karin Kneissl auf ihrer Hochzeit in einem Dirndl. Sie tanzt mit Wladimir Putin. Ringsum stehen Hochzeitsgäste und schauen zu.
Der Tanz mit Putin auf ihrer Hochzeit beschert Karin Kneissl bis heute Schlagzeilen.
Der Tanz mit Putin auf ihrer Hochzeit beschert Karin Kneissl bis heute Schlagzeilen.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Putin-Treue: "Musste aus Österreich flüchten"

08.03.2022 um 07:39, Stefanie Hermann
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Karin Kneissl bleibt beim russischen Ölkonzern Rosneft, aber verlässt Österreich.

Die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) ist mit ihrer Nähe zu Putin medial unter Druck geraten. Die Ex-Politikerin pflegt nicht nur ein besonderes Naheverhältnis zum russischen Präsidenten. Sie ist zudem für den russischen Ölkonzern Rosneft tätig. Ein Umstand, der auch andere Österreicher bereits in heftige Bedrängnis gebracht hat.

Flucht nach Frankreich

Kneissl sieht sich schon länger als "politischen Flüchtling", wie sie in einem Interview mit RTL sagt. Sie habe Österreich bereits 2020 aufgrund der Anfeindungen verlassen müssen. "Ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass ich alles aufgeben muss“, so Kneissl. „Ich bin nicht freiwillig weg." Kneissl lebt aktuell in Südfrankreich, seit 2021 ist sie Aufsichtsrätin im russischen Ölkonzern Rosneft. In Österreich gebe es für sie ein "de facto Arbeitsverbot".  Eine Stelle, die sich auszahlt: Laut Medienberichten dürfte sie dort rund 400.000 Euro im Jahr kassieren, was Kneissl kürzlich dementiert hat.

Knicks vor Putin

Auch nach der russischen Invasion in der Ukraine, ist Kneissl jedenfalls nicht bereit ihren Posten zu räumen. Putins Gunst sei wohl so ziemlich das Letzte, was ihr noch geblieben sei. Ihn auf ihre Hochzeit 2018 eingeladen und vor ihm geknickst zu haben, bereut sie nicht. Die Bilder vom gemeinsamen Tanz und Knicks der damals amtierenden Außenministerin gingen um die Welt. Auch heute sieht Kneissl keinen Grund, sich klar vom russischen Staatschef zu distanzieren - im Gegenteil. Sie habe eher Verständnis für ihn. Die Strafmaßnahmen des Westens seien "gewaltige Sanktionen". Und: "Auch Drohnenangriffe im Irak, in Afghanistan führen zu Leid".

 

 

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