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Gesundheitsminister Johannes Rauch bei einer Pressekonferenz. Er nimmt eine violette FFP2-Maske ab
Der Gesundheitsminister zeigt sich mit den Entwicklungen zufrieden.
Der Gesundheitsminister zeigt sich mit den Entwicklungen zufrieden.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Corona-Zahlen explodieren: Österreich Weltmeister bei Neuinfektionen

30.09.2022 um 07:11, Stefanie Hermann
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Die Lage in Österreich spitzt sich zu. Experten sind alarmiert. Die Zahl der Corona-Infektionen bringt neben Krankenhäusern vor allem Schulen in Bedrängnis.

Im Alltag merkt man von Corona so gut wie nichts mehr. Bis auf Wien sind Masken und Co. längst aus dem Straßenbild verschwunden. Einzig in der Hauptstadt gilt im Öffentlichen Verkehr noch Maskenpflicht. Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch siehtkeinen Grund zur Beunruhigung. Corona sei weitgehend erledigt, ist er überzeugt. Die aktuellen Zahlen sprechen aber eine andere Sprache.

>>> Rauch zu Corona: Kein „Alarmschlagen“ mehr nötig

Sprunghafter Anstieg

Am Dienstag und Mittwoch ist die Zahl der Coronafälle auf über 14.000 gestiegen. Ein Sprung, der selbst Virologen überrascht. Man habe aufgrund fehlender Maßnahmen zum Schulstart mit einem starken Anstieg gerechnet. Das Tempo überrascht aber, wie Virologe Norbert Nowotny in einem TV-Interview sagt. Komplexitätsforcher Peter Klimek ist sicher: "Das dicke Ende kommt erst." Aufgrund geringerer Tests tappe man im Dunkeln. Er hält 30.000 bis 70.000 Fälle pro Tag für wahrscheinlich. Bereits jetzt ist Österreich Weltmeister bei den Neuinfektionen.

Eine Karte von Europa, darauf farblich markiert die aktuellen Inzidenz-Zahlen. Österreich sind die einzigen Länder, die rot gefärbt sind.
Österreich und Slowenien verzeichnen aktuell die höchsten Inzidenzahlen.

Sorge um Spitalskapazitäten

Besondere Sorge bereitet den Experten die Zahl der steigenden Hospitalisierungen. Bereits diese Woche war eine starke Zunahme zu verzeichnen. Auch wenn sich die Lage auf den Intensivstationen mit 67 belegten Betten aktuell entspannt zeigt, könnten die um sich greifenden Infektionen schon bald zu akutem Personalmangel führen.

Lage an Schulen spitzt sich zu

Besonders stark wachsen die Fälle an Schulen. Die gemeldeten positiven Tests haben sich innerhalb der letzten Woche verdoppelt. Für die Bildungseinrichtungen gibt es allerdings nur noch Empfehlungen. Wenn innerhalb von drei Tagen drei Fälle auftreten, kann von der Schulleitung eine Maskenpflicht oder Anti-Gentests angeordnet werden. Aktuell wenden nur 20 von 360 Standorten die Maßnahmen an.

Regionale Maßnahmen sollen helfen

Erste Bundesländer versuchen dem nun mit regionalen Regelungen Herr zu werden. So hat Tirol als erstes Bundesland neue Maßnahmen ausgegeben. Wenn drei oder mehr Schüler in einer Klasse positiv sind, soll die gesamte Klasse einen Antigentest vornehmen. Ab fünf positiven Test soll eine Maskenpflicht eingeführt werden, ab einem Drittel positiver Fälle kann es auch wieder zum Distance Learning kommen. Die Maßnahmen sind nicht verpflichtend, sondern Empfehlungen.

Aktuelle Corona-Ampel

Die Corona Komission sieht das Risko aktuell als überschaubar. Sie berwertet die Bundesländer Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Wien mit mittlerem Risiko bewertet. Vorarlberg wird mit geringem Risiko eingestuft. Aktuell werden fast 1.400 Menschen mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt. 67 davon befinden sich auf der Intensivstation.

 

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