Direkt zum Inhalt
Absicherung mit Antrieb
Absicherung mit Antrieb
PIKSEL / iStock / Getty Images Plus * Verkehrsclub Österreich (VCÖ) 2023

Rat für Rad

15.10.2025 um 00:00, Johanna Lengauer
min read
Sicher unterwegs? Mobilität auf zwei Rädern boomt, doch Komfort und Geschwindigkeit bringen neue Risken.

Inhalt

Der E-Bike-Verkauf in Österreich boomt: 2024 entfielen bereits 57 Prozent aller verkauften Fahrräder auf E-Bikes, was sogar dem höchsten E-Bike-Anteil im Europa-Vergleich entspricht. Mit einem Strombike ist man mobil und kombiniert sportliche Aspekte mit nachhaltigem Umweltdenken. Viele vergessen jedoch auf die unterschiedlichen Gefahren und ihre Folgen, die dieser Trend mit sich bringt: wie etwa ein selbst verursachter Unfall mit dem E-Bike, worauf der Unfallgegner Schadenersatzansprüche stellt oder das E-Bike wird vor einem Geschäft gestohlen. Solche Fälle sind leider keine Seltenheit, weshalb ein zuverlässiger Schutz für Bike und Fahrende unerlässlich ist, um im Ernstfall sowohl das Rad als auch die Fahrer:innen optimal abzusichern.
 

Von der Muskel- zur Motorkraft.

Viele, die vom klassischen Fahrrad bereits aufs E-Zweirad gewechselt haben, genießen zwar mehr Komfort, übersehen dabei aber neu entstehende Risiken. Eine Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrs­sicherheit (KFV) macht deutlich, wo die Schwierigkeiten liegen: Rund 58 Prozent der Befragten nannten das höhere Gewicht als Umstellungsproblem, etwa 27 Prozent kamen mit dem veränderten Bremsverhalten nicht gut zurecht und 26 Prozent hatten Schwierigkeiten mit der gesteigerten Geschwindigkeit. Besonders ältere Radfahrende tun sich beim Umstieg schwerer als jüngere – das spiegelt sich auch in den Unfallstatistiken wider, denn mehr als die Hälfte – rund 58 Prozent – der Unfall­opfer mit E-Bikes war 55 Jahre oder älter. Die Unfallzahlen insgesamt sind alarmierend: Vergangenes Jahr mussten in Österreich rund 9.800 Menschen nach E-Bike-Unfällen im Straßenverkehr im Krankenhaus behandelt werden – das bedeutet einen Anstieg um zehn Prozent gegenüber 2023. Seit dem Beginn des starken E-Mobility-Trends im Jahr 2019 hat sich die Zahl der Verletzten sogar mehr als verdoppelt, wie die Daten des KFV zeigen. Besonders besorgnis­erregend: Unter den von 2023 auf 2024 ­tödlich verunglückten E-Bike-Fahrenden ­trugen fast 60 Prozent keinen Helm.
 

Wie streng ist Europa beim Helm?

In manchen Ländern gilt die Helmpflicht ab bestimmten Geschwindigkeiten: So schreiben etwa Österreich, Deutschland und­Italien das Tragen eines Motorradhelms ab 25 km/h vor. Andere Länder regeln die Pflicht altersabhängig – beispielsweise müssen in Kroatien Kinder bis 16 Jahre, in Slowenien bis 14 Jahre einen Helm tragen. Spanien und die Slowakei hingegen sehen die Helmpflicht ausschließlich außerhalb geschlossener Ortschaften vor. Ein genauer Blick auf die jeweiligen nationalen Bestimmungen lohnt sich also besonders vor Urlaubsreisen. Grundsätzlich empfiehlt es sich jedoch in jedem Fall, einen Helm zu tragen – die Unfallstatistiken sprechen eindeutig dafür.
 

Teures Bike, leichte Beute?

Täglich werden im Schnitt 50 Fahrräder gestohlen – aber nur etwa neun Prozent der Fälle aufgeklärt*. Eine Absicherung lohnt sich also, zumal auch selbst verschuldete Schäden am eigenen Bike teuer werden können.
 

Schutz, der mitfährt.

Für Pedelecs bis 25 km/h besteht keine gesetzliche Versicherungspflicht. Schäden, die man Dritten zufügt, deckt in der Regel die private Haftpflichtversicherung. S-Pedelecs bis 45 km/h und E-Bikes gelten hingegen als Kleinkrafträder: Hier sind ein Kennzeichen, ein Führerschein der Klasse AM und eine Kfz-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben – ähnlich wie bei einem Moped.

E-Mobilität mit Stolperfallen - fit für den Ernstfall

  • Technische Defekte sind die häufigste Ursache für Probleme – etwa jede:r fünfte Fahrende ist betroffen, meist an Motor oder Akku. Ursachen können Produktionsfehler, unsachgemäße Nutzung oder mangelhafte Pflege sein.
  • Unfälle – dabei werden am häufigsten Lenker, Akku oder Display beschädigt, doch auch der Rahmen selbst kann sich verformen.
  • Diebstähle – sei es das gesamte E-Bike oder einzelne Komponenten wie Akku, Display oder Laufräder – haben deutlich zugenommen und können im schlimmsten Fall einem Totalschaden gleichkommen.

Sicher unterwegs mit Köpfchen und Know-How

  • Kopf hoch – Helm drauf: Der Schutzhelm ist nicht nur teils vorgeschrieben, sondern verhindert im Ernstfall schlimmere Verletzungen oder rettet gar Leben.
  • Checken, Pflegen, Cruisen: Regelmäßige Kontrolle und Wartung von Bremsen, Reifendruck und Akku hält Pedelecs und E-Bikes zuverlässig funktionsfähig.
  • So haben Diebe Pause: Hochwertige Schlösser und sichere Abstellplätze schützen – optionale GPS-Tracker erhöhen die Chance, das Bike wiederzufinden.

Nur eine leistungsstarke Versicherung schützt zuverlässig mit Rundum-Schutz!

Die E-Bike-Kaskoversicherung sichert ab ...

  • bei Unfallschäden am E-Bike, für selbst verschuldete Unfälle mit hohen Deckungssummen.
  • bei Diebstahl des E-Bikes (ausgenommen Diebstahl von Teilen), Raub oder unbefugtem Gebrauch und Vandalismus.
  • bei Brand oder Explosion.
  • bei Schäden durch Naturgewalten und -ereignissen wie Sturm, Blitz- und Steinschlag, Erdrutsch, Lawinen, Schneedruck, Hagel, Hochwasser und Überschwemmungen.
  • bei Berührung mit Haarwild.
  • bei Totalschaden: Für neue E-Bikes werden im ersten Jahr 100  Prozent des Neuwerts ersetzt.
  • Die Versicherung gilt gleichermaßen für Pedelecs und E-Bikes.

more