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Junge fröhliche Frau mit strahlend weißen Zähnen | Credit: iStock.com/jacoblund
Gesunde Zähne gelten als Zeichen von Vitalität
Gesunde Zähne gelten als Zeichen von Vitalität
iStock.com/jacoblund

Diese Tipps helfen, das Zahnfleisch zu festigen

11.06.2022 um 11:35, Patricia Hainz
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Welche Lebensmittel wesentlich zur Zahngesundheit beitragen, und was man darüber hinaus noch tun kann, um sein Zahnfleisch zu schützen.

Schlechte Ernährung, Parodontitis und diverse Erkrankungen wie Diabetes mellitus machen auch dem Zahnfleisch zu schaffen.

Die besten Nährstoffe für die Zähne

Für die Zahngesundheit gilt daher umso mehr: Gemüse essen! Und nicht nur das. Warum es sich lohnt, die folgenden Tipps zu beherzigen.

Mundhygieneprodukte mit Anti-Plaque-Wirkung

Mit gezielter Mundhygiene im Alltag leistet man einen wichtigen Beitrag zur Zahngesundheit. Das heißt nicht, sich nach jedem Happen sofort die Zähne zu putzen - das wäre sogar kontraproduktiv, denn unmittelbar nach dem Essen kann dies den Zahnschmelz schädigen.

Optimal wäre es, morgens und abends die Zähne gründlich mit fluoridhaltiger Zahnpasta zu putzen. Davor am besten Zahnzwischenräume mit Zahnseide und einer Zahnzwischenraumbürste reinigen. Zum krönenden Abschluss einer guten Mundhygiene sollte man auf eine alkoholfreie Mundspülung zurückgreifen, um noch die letzten Bakterien in den hintersten Winkeln zu neutralisieren.

Eine Tube Zahnpasta | Credit: iStock.com/Antonistock
Tägliche Pflege wirkt Zahnfleischschwund entgegen

Vitamin C

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Studien belegen mittlerweile, dass eine unzureichende Vitamin C-Versorgung das Risiko für Paradontitis erhöht. Vielleicht assoziieren Sie damit nur Obst? Das ist auch nicht verkehrt, denn insbesondere Sanddorn- und Johannisbeeren, Zitrusfrüchte und Äpfel enthalten große Mengen dieses wichtigen Vitamins.

Dennoch sollten Sie den Zähnen zuliebe nicht Unmengen an Fruchtzucker, wie er in Obst enthalten ist, verzehren. Besser greift man auf Brokkoli, frischen Spinat, roten Paprika und Petersilie zurück. Diese Gemüsesorten versorgen Sie teilweise mit mehr Vitamin C als Obst und sind zudem wesentlich zahnfreundlicher.

Ein Bund frische Petersilie | Credit: iStock.com/OlgaLepeshkina
In Petersilie steckt viel Vitamin C

Vitamin A, D und E

Neben Vitamin C sind für das Immunsystem und gesundes Zahnfleisch aber auch die Vitamine A, D und E wichtig. Ein Mangel an Vitamin A bewirkt eine Austrocknung der Mundschleimhäute, wodurch sich die entzündungsauslösenden Bakterien besonders gut vermehren können. Vitamin E unterstützt wiederum die Zellerneuerung, und Vitamin D wird für den Kalzium-Stoffwechsel benötigt.

Folsäure

Haben Sie regelmäßig mit Zahnfleischentzündungen zu kämpfen? Dann achten Sie auf Ihre Folsäure-Versorgung. Denn sie verbessert die Wundheilung. Aus diesem Grund sind Lebensmittel mit hohem Folsäure-Gehalt ratsam - etwa Tomaten, Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen, Spargel, Kohlgemüse und Vollkornprodukte.

Eine Kiste Tomaten | Credit: iStock.com/istetiana
Tomaten sind ein wertvoller Folsäure-Lieferant

Wasser

Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil aller Zellen und elementar für einen funktionierenden Stoffwechsel. Wer zu wenig trinkt, schadet seinen Organen, der Verdauung, den Schleimhäuten und am Ende auch dem Zahnfleisch.

Wer jeden Tag bis zu zwei Liter Wasser und ungesüßte Tees zu sich nimmt, tut daher seinem Mundraum einen großen Gefallen. Bei sommerlichen Temperaturen und sportlicher Betätigung sollten die Menge entsprechend erhöht werden und unterstützend wasserreiche Lebensmittel wie Gurken, Tomaten oder Wassermelonen auf den Tisch kommen.

Ein Glas Wasser | Credit: iStock.com/Nataliia Yankovets
Wer zu wenig Wasser trinkt, schadet seinem Zahnfleisch

Fluorid

Dass Fluorid gut für die Zähne ist, weiß man spätestens, seitdem zahlreiche Zahnpflegeprodukte damit werben. Immerhin: Fluorid macht den Zahnschmelz robuster. Dadurch werden die Zähne unempfindlicher gegen bakterielle Schädigungen und Säureangriffe. Auch sind sie besser vor Kariesbildung geschützt.

Gut zu wissen: Fluorid befindet sich nicht nur in Zahnpasta und diversen Mundspülungen - nein, auch Lebensmittel enthalten das für den Körper und die Zähne wichtige Spurenelement. Sardinen, Sardellen sowie Schwarztee haben reichlich davon; ebenso Getreideprodukte, Leber, Pilze und Walnüsse. Auch Mineral- und Trinkwasser enthalten das Spurenelement.

Kalzium

Als Kalzium-Lieferanten tragen Milch und Milchprodukte zur Zahngesundheit bei. Der Mineralstoff festigt die Zähne und unterstützt sie beim Wachstum. Neben Gouda, Emmentaler und Joghurt sind insbesondere grüne Gemüsesorten wie Brokkoli und Spinat, Fenchel, Lauch und Kohlrabi sowie Nüsse und Hülsenfrüchte reich an Kalzium.

Kohlrabi | Credit: iStock.com/pilipphoto
In Kohlrabi steckt reichlich Kalzium

Speichelanregende Rituale und Speisen

Speichel ist enorm wichtig: Über ihn gelangen die Nährstoffe zum Zahnschmelz. Weiters reinigt er den Mundraum und mildert Säuren und Zucker ab, die den Zahnschmelz schwächen können.

Damit Speichel seine Aufgaben bestmöglich erfüllt, sollte man ihn aktiv anregen - durch intensives Kauen zum Beispiel. Kauen Sie bei Ihren Mahlzeiten ausgiebig und lieber zu lang als zu kurz, zermalmen Sie Ihre Speisen zu Brei.

Speichelanregend nach der Mahlzeit wirken zuckerfreie Kaugummis. Das gilt auch für Lebensmittel, die viel Kauleistung erfordern wie rohes Gemüse, Obst oder frisches Körner-Brot.

Nicht vergessen: Gut gekaut ist nicht nur halb verdaut, sondern eine Wohltat für die Zähne!

Junge Frau mit strahlenden Zähnen | Credit: iStock.com/Viktoria Ovcharenko
Zum Zahnerhalt kann man einiges selbst beitragen

Was dem Zahnfleisch schadet

Naschen und Genießen gehören zum Leben dazu! Doch heutzutage sind leider diverse Nahrungsmittel mit Zucker versetzt – häufig sogar, ohne dass man es weiß. Klar ist der Fall bei Süßigkeiten wie Schokolade, Bonbons oder Kuchen. Daher sollte man Zucker nur in Maßen zu sich nehmen - am besten direkt nach einer Hauptmahlzeit.

Nicht jede Nascherei ist übrigens schädlich. Dunkle Schokolade trägt sogar zum Schutz gegen Parodontitis bei. Aber auch hier lautet die Devise: Zähneputzen nicht vergessen, am besten eine halbe Stunde nach dem Verzehr! Denn Zucker greift die Zähne an. Bleiben Nahrungsreste am Zahn oder in den Zahnzwischenräumen kleben, ist das der ideale Auslöser für Beschwerden – bei Süßspeisen noch mehr als bei "normalen" Lebensmitteln.

Sollten Sie bereits unter Parodontitis und Zahnfleischentzündungen leiden, wäre es ratsam, nicht nur auf zuckerreiche Lebensmittel zu verzichten, sondern generell auf harte, zähe und klebrige Speisen, da sie die Schleimhäute reizen können.

Junge Frau mit gesunden weißen Zähnen | Credit: iStock.com/SanneBerg
Mit gesunden Zähnen hat man gut lachen

Zahnfreundliche Lebensweise

Eine Ernährung, die Zähne und Zahnfleisch gesund hält, besteht also im besten Fall aus vitamin- sowie kalziumhaltigen Lebensmitteln, weist Fluorid auf und wenig bis gar keinen Zucker. Zudem sollten Nahrungsmittel, die den Speichelfluss anregen, Teil des Speiseplans sein. Wer jetzt noch täglich Zähne putzt und sorgfältig von Nahrungsresten befreit, hat buchstäblich gut lachen!

Zur Autorin

Alltagstaugliche Tipps, um das persönliche Wohlbefinden nachhaltig zu steigern - ein Herzensanliegen von Passion Author Patricia Hainz. Die Ernährungswissenschaftlerin, diplomierte Gesundheitstrainerin & Fastenbegleiterin teilt ihr Wissen rund um Bewegung und Ernährung mit den Leserinnen und Lesern von www.weekend.at.

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