Blasenentzündung: Diese 10 Hausmittel helfen

Manchmal hat man einfach Pech und ein paar Faktoren wie nasse Badesachen, die zu einer Unterkühlung führen, zu viel Sex, der eine Honeymoon-Zystitis auslöst oder eine nicht ausreichende bzw. falsche Intimpflege sorgen dafür, dass die Blase mit Schmerzen und Krämpfen reagiert. Sobald erste Zeichen einer Blasenentzündung auftreten, sollte man rasch aktiv werden. Denn eine zeitnahe Behandlung ist äußerst wichtig, um Schlimmeres wie etwa eine Nierenbeckenentzündung zu verhindern. Als Vorsorgemaßnahme – auch im Sommer – können beispielsweise Preiselbeer-Präparate aus der Apotheke während des ganzen Jahres eingenommen werden. Diese Powerfrucht unterstützt das Immunsystem und stärkt die empfindliche Blase, sodass sie Bakterien besser abwehren kann. Doch gibt es noch weitere Hausmittel gegen eine Blasenentzündung, die sich als besonders wirksam herausgestellt haben.

Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist eine schmerzhafte Infektion der Harnwege. Hervorgerufen wird sie meist durch E.-coli-Bakterien, selten, aber möglich, durch Viren, Parasiten oder Pilze. Die Erreger gelangen von außen über die Harnröhre in die Blase und führen dort zu einer Entzündung und Reizung der Blasenwand. Die Folgen sind häufiger Harndrang, ein Brennen beim Wasserlassen und krampfartige Schmerzen im Unterbauch. Eine Verkühlung oder ein geschwächtes Immunsystem begünstigen eine Blasenentzündung noch zusätzlich.

Wenn sich eine Blasenentzündung ankündigt, sollte man auf Nummer sicher gehen und sofort ein paar Maßnahmen setzen – damit ein schlimmerer Krankheitsverlauf verhindert wird. Dabei können diese zehn Hausmittel gegen eine Blasenentzündung äußerst hilfreich sein.

Das A und O bei einer Blasenentzündung ist ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Am besten mit Wasser oder zuckerfreien Tees. Ingwertee hat sich bei einem Harnwegsinfekt besonders bewährt. Dieses Hausmittel wirkt nicht nur entzündungshemmend und antibakteriell, es ist sogar dazu fähig, Bakterien abzutöten. Entweder kauft man Ingwertee fertig abgepackt im Geschäft, oder man schneidet eine frische Knolle klein und übergießt sie mit heißem Wasser.

Preiselbeeren beugen nicht nur Infekten vor, sie stärken auch die Abwehrkräfte. Natürlich können Preiselbeeren als Saft getrunken werden, allerdings sind sie wirksamer, wenn sie als Präparat eingenommen werden. Preiselbeer- und D-Mannose-Produkte aus der Apotheke verhindern, dass Bakterien an der Blasenwand anhaften und leichter ausgeschieden werden können. Je nach Vorliebe sind Preiselbeeren als Granulat, Tabletten oder Konzentrat erhältlich.

Ein gutes Hausmittel gegen Blasenentzündungen ist Apfelessig. Er kann dank seiner antibakteriellen Eigenschaften dabei helfen, die Bakterien in der Blase zu bekämpfen und Symptome schneller zu lindern. Dafür wird einfach ein Esslöffel Apfelessig in ein Glas lauwarmes Wasser eingerührt und schluckweise getrunken. Damit die Apfelessig-Kur ja wirkt, sollte mindestens dreimal täglich ein großes Glas Wasser mit Apfelessig getrunken werden.

Manuka-Honig aus Neuseeland zählt ebenfalls zu den bewährten Hausmitteln gegen eine Harnwegsinfektion. Diese spezielle Honigsorte enthält etwa hundertmal mehr Methylglyoxal als herkömmlicher Honig. Methylglyoxal wirkt nicht nur antientzündlich, sondern auch gegen die Auslöser wie Bakterien, Viren und Pilze. Einen Esslöffel in den Tee gerührt, kann Manuka-Honig dabei helfen, die schmerzhaften Symptome einer Blasenentzündung abzuschwächen.

Richtig gelesen, Meerrettich kann zu einem wahren Freund während einer Blasenentzündung werden. Dank seiner enthaltenen Scharfstoffe und Senföle wirkt er antimikrobiell, bekämpft also wirksam Bakterien, Pilze und Viren. Dazu muss der Meerrettich nicht pur genossen werden. Es genügt, wenn etwa 20 Gramm frisch geriebener Meerrettich zu einer Mahlzeit kombiniert wird. Oder man setzt auf Meerrettich-Saft, auch er erzielt eine positive Wirkung.

Probiotische bzw. fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut oder Kimchi haben sich als Hausmittel gegen Blasenentzündungen durchaus einen Namen gemacht. Sie versorgen nämlich den Körper mit „guten Bakterien“ in der Blasenschleimhaut, was wiederum das Immunsystem durch den Darm stärkt und bei der Bekämpfung von „schlechten Bakterien“ wie E.-coli-Bakterien nützlich sein kann – denn eine gesunde Darmflora aktiviert die Abwehrsysteme.

Sitzbäder mit ätherischen Ölen verschaffen schnell Linderung bei stechenden Bauchkrämpfen. Einfach eine Badewanne mit so viel warmem Wasser befüllen, sodass es beim Sitzen bis zum Becken reicht. In das Wasser kommen ätherische Öle wie Johanniskraut, Lavendel, Teebaum, Eukalyptus oder Sandelholz hinein. Diese Öle wirken entkrampfend und schmerzreduzierend. Die wohltuende Wärme des Badewassers sorgt dafür, dass man sich endlich entspannen kann.

Ob als Tee, Suppe oder einfach als Gewürz bei den Mahlzeiten – Petersilie fördert das Durchspülen der Blase, was hilft, Bakterien auszuscheiden. Und ist somit ein besonders wirksames Hausmittel gegen eine Zystitis. Bereits in der Klostermedizin wurde die Petersilie bei Erkrankungen der Nieren und der Blase eingesetzt. Tee aus Petersilie ist schnell gemacht: Ein Bund Petersilie mit einem halben Liter Wasser aufkochen und zehn Minuten ziehen lassen.

Stangensellerie soll bei einer Blasenentzündung als Hausmittel unterstützen, da er eine harntreibende Wirkung auslöst. So sammelt sich mehr Urin in der Blase und die unerwünschten E.-coli-Bakterien werden ausgeschwemmt. Gerne dazu Sellerie braten, dünsten, einem Salat beimischen oder pur genießen. Die einfachste Variante bei einem Harnwegsinfekt ist wahrscheinlich der Sellerie-Saft, den man verteilt über den ganzen Tag zu sich nehmen kann.

Um die körperlich anstrengende Zystitis in Schach zu halten, helfen Eukalyptus-Wickel als Hausmittel. Das aus Eukalyptus gewonnene ätherische Öl enthält zu ca. 85 % den Wirkstoff Cineol. Dieser soll nicht nur entzündungshemmend wirken, sondern auch schmerzlindernd. Hierfür fünf Tropfen Eukalyptusöl in 300 ml warmes Wasser geben und einen Waschlappen oder ein Tuch darin tränken. Dann auf den Unterleib legen und mit einer Wärmflasche fixieren. 

Natürlich sind nicht alle Hausmittel gegen eine Blasenentzündung für alle Personen gleich wirksam. Am besten hilft immer noch ein Arztbesuch – und Hausmittel gerne unterstützend zur Therapie einsetzen.