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Junge Frauen schminken sich vor dem Spiegel | Credit: iStock.com/Wavebreakmedia
Machen wir uns schön!
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iStock.com/Wavebreakmedia

Wie man mit dem Verlust von Schönheit fertig wird

13.05.2022 um 10:25, Valerie Vonroe
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Wahre Schönheit kommt von innen, sagt uns die Vernunft. Aber das Herz leidet trotzdem, wenn man erkennt, dass man sich optisch von der jungen Frau verabschiedet hat, die man einst gewesen ist.

Kennen Sie das Gefühl? Sie sind vielleicht nicht mehr ganz jung, aber noch lange nicht alt und machen das Beste aus Ihrem Typ: Das Wohlfühlgewicht passt, die Haare sitzen gut, und die Farbe Ihres Kleides ist wie für Sie gemacht. In dieser Verfassung ist es für Sie auch kein Problem, mit einer jüngeren (attraktiven) Freundin oder Kollegin abends auszugehen. Solange, bis ein Mann ins Spiel kommt. Ein Bekannter zum Beispiel, der zufällig das Lokal betritt und Ihnen Gesellschaft leisten möchte. Unübersehbar, dass ihn "die Jüngere" in seinen Bann zieht, selbst dann, wenn sie an ihm kein gesteigertes Interesse zeigt; was sie nicht davon abhält, sich in seiner Bewunderung zu sonnen, wie Sie schnell bemerken.

Erst mit Zeitverzögerung nimmt er von Ihnen Notiz, fragt Sie, ob Sie auch etwas trinken wollen, nachdem er bereits nach dem Kellner gewinkt hat, sichtlich bemüht, Eindruck auf Ihre Begleiterin zu machen.

Junge Frau beim kritischen Blick in den Spiegel | Credit: iStock.com/Tinatin1
Bin ich schön (genug)?

Im Schatten jüngerer Frauen

Warum es weh tut, selbst, wenn man von ihm gar nichts will? Weil man sich noch gut daran erinnern kann, wie es sich anfühlte, zu gefallen, von Männern bewundernd angesehen zu werden, Begehren zu wecken. Und es nun umso bitterer ist, nur noch im Schatten jüngerer Frauen zu stehen, für sein Umfeld unsichtbar zu werden. Man gehört nicht mehr der Jugend an, das wird einem spätestens jetzt klar. Egal, wie jugendlich man rüberkommt, "die Jüngere" sieht besser aus.

Wenn einem dann besagter Bekannter höflich sagt, dass Sie "für Ihr Alter" noch gut aussehen, ist der absolute Tiefpunkt erreicht. So fühlt es sich also an, wenn man innerhalb von einer Sekunde um zehn Jahre altert.

Wie hält man den Verlust der eigenen Schönheit nur aus? Die Tatsache, dass die Jugend mit jedem Jahr ein Stück weit mehr unwiederbringlich schwindet.

Junge Frau blickt in einen zerbrochenen Spiegel | Credit: iStock.com/KatarzynaBialasiewicz
Ausstrahlung wirkt wie ein Boost auf unser Äußeres

Was ist wahre Schönheit?

Die Entscheidung, was man aus einem solchen Abend macht, und welche Schlussfolgerungen man daraus für sich zieht, liegt bei einem selbst. Je nach Selbstwertgefühl kann daraus auch ein persönlicher "Magic-Memory-Moment" werden, der Energien freimacht – mehr vielleicht als es bewundernde Blicke und Komplimente könnten.

Im Paarlauf mit der inneren Unsicherheit dem Anspruch der Gesellschaft und vor allem dem eigenen zu genügen, wird es schwerer, sich der Bewertung von Männern zu stellen. Selbst, wenn wir Frauen 24 Stunden des Tages in unsere Verschönerung investieren, kommt dabei nur die beste Variante von uns selbst heraus und eben keine junge Frau mehr. Wenn ich in dieser Verfassung höre oder lese, dass wahre Schönheit von innen kommt, könnte ich heulen. Soll mich das trösten, motivieren, ruhigstellen und zufriedener machen mit dem, was sich nicht ändern lässt? Tut es nicht.

Historisch gesehen haben sich die Schönheitsideale im Lauf der Jahrhunderte gewandelt. Der Zeitgeist bestimmt, was schön ist. Unverändert gilt jedoch Jugend als Attraktivitätsverstärker; auch, dass Frauen mit ihrem Schönheits- und Jugendverlust anders als Männer umgehen. In der Gesellschaft jüngerer Partnerinnen blühen diese noch einmal auf. Die Wirkung der Wechseljahre geht auch an ihnen nicht spurlos vorüber, aber sie sind im Vorteil, es besser verdrängen zu können.

Junge Frau schminkt sich mit Blick in den Außenspiegel ihres Autos | Credit: iStock.com/jacoblund
Dem Vergleich mit anderen standhalten - nicht einfach

Charme und Charisma

Zweifelsohne wird das Innere nach außen gespiegelt. Wenn man sich gut fühlt, dann wirkt man auch schöner. Wobei man nicht verschweigen sollte, dass es umgekehrt deutlich einfacher ist.

Fakt ist auch: Wer als attraktiv empfunden wird, erweckt beim Gegenüber einen positiven Gesamteindruck. Fehler werden eher über- oder nachgesehen. Das liegt dann nicht nur an der ausgeprägten Symmetrie des Gesichts. Das wusste schon Sophia Loren, eine der schönsten Frauen der Welt, wenn sie sagt:

"Charme ist der unsichtbare Teil der Schönheit, ohne den niemand wirklich schön sein kann."

Charme und Charisma sind also offensichtlich die entscheidenden Instanzen, die auch Menschen, die nicht (mehr) den gängigen Schönheitsidealen entsprechen, magische Aura verleihen können – und das in jedem Alter. Unverkrampfte Körperhaltung, lebendiges Mienenspiel, ansteckende Lebensfreude – das alles und mehr überlagert Äußerlichkeiten.

Ist es also nicht viel wichtiger, diese "Jugend" in sich zu bewahren? Die Gabe, herzhaft zu lachen, sich spontan zu freuen, sich für Menschen und Themen zu begeistern, offen für Neues zu bleiben. Sich bewusst zu machen, dass jeder Lebensabschnitt auch Gutes bereithält. Und es ein Geschenk ist, ihn gerade in diesem Moment erleben zu dürfen. Eine Erkenntnis, die mich reicher macht, merke ich.

Attraktive Frau um die 40 | Credit: iStock.com/Dmitry Belyaev
Schönheit ist keine Frage des Alters

Stärker als Jugend

Am Ende gilt: Ich habe immer noch mich, das Wertvollste überhaupt. Ich nehme mich an – innerlich und äußerlich. Und allein dieses Wissen strahle ich aus, und es lässt mich strahlen – egal, wer neben mir steht, und welcher Bekannte gerade an den Tisch kommt. Vielleicht ist das die wahre Schönheit einer Frau ab 50 Jahren. Eine Schönheit, die alle Jugend überdauert.

Zur Autorin

Mit ihren wohl überlegten Gedanken und praktischen Tipps liefert die in Wien lebende freie Autorin Valerie Vonroe wertvolle Anstöße für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Potenzialen und Ressourcen – in jedweder Hinsicht.

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