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Verhandlungen in Istanbul
Die Verhandlungen sind gescheitert.
Die Verhandlungen sind gescheitert.
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Putin bleibt fern: Friedensgespräche gescheitert

16.05.2025 um 16:03, Marcel Toifl
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Die geplanten Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul bleiben ohne Ergebnis. Das Treffen war nach zwei Stunden beendet.

In Istanbul haben erstmals seit über drei Jahren wieder direkte Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine stattgefunden. Das Treffen dauerte weniger als zwei Stunden – Fortschritte bleiben aus.

Kurztreffen ohne Fortschritt

Am Freitag treffen sich russische und ukrainische Delegationen im Dolmabahçe-Palast in Istanbul. Das Treffen dauert keine zwei Stunden und endet ohne greifbares Ergebnis. Es ist das erste persönliche Gespräch der beiden Kriegsparteien seit März 2022. Laut einem ukrainischen Delegationsmitglied sind die Gespräche schnell ins Stocken geraten.

Ukrainische Seite weist russische Forderungen zurück

Ein ukrainischer Vertreter bezeichnet Russlands Vorschläge gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters als „nicht verhandelbar“. Die Forderungen Moskaus beinhalten unter anderem den Rückzug ukrainischer Truppen von eigenem Territorium, was als völlig unrealistisch zurückgewiesen wird. „Diese Bedingungen sind losgelöst von der Realität“, so die Quelle.

Zelenskiy fordert sofortigen Waffenstillstand

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betont, dass die Priorität Kiews ein „vollständiger, bedingungsloser und ehrlicher Waffenstillstand“ sei. Sollte Moskau dies verweigern, fordert er schärfere Sanktionen gegen Russlands Energiesektor und Banken. Russland hingegen erklärt sich offiziell offen für diplomatische Gespräche, warnt jedoch davor, dass Kiew eine Feuerpause für militärische Zwecke nutzen könnte.

Atmosphäre und Symbolik in Istanbul

Die Delegationen sitzen sich an einem langen Tisch gegenüber – die russischen Vertreter im Anzug, ukrainische Teilnehmer teilweise in Militäruniform. Außenminister Hakan Fidan eröffnet das Treffen mit den Worten: „Es gibt zwei Wege – einer führt zum Frieden, der andere zu mehr Zerstörung und Tod.“ Die russische Seite wird von Mittelsegment-Funktionären vertreten; Wladimir Putin selbst bleibt fern. Auch die ukrainische Delegation besteht aus Repräsentanten auf vergleichbarem Niveau.

Wenig Hoffnung auf neue Runde

Ein neuer Gesprächstermin wird nicht genannt. Laut US-Außenminister Marco Rubio sei kein Durchbruch zu erwarten gewesen: „Ich hoffe, ich irre mich. Aber ich sehe momentan keinen Fortschritt.“ Während die Verhandlungen laufen, meldet Russland die Einnahme weiterer Siedlungen in der Ostukraine, und in Dnipro gibt es Luftalarm und Explosionen. Putin hält weiterhin an Maximalforderungen fest, darunter Gebietsabtretungen, Neutralitätsstatus der Ukraine und ein Verzicht auf eine NATO-Mitgliedschaft.

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