Strenge Diät: Das ist der Speiseplan der Kardinäle
- Snacks tabu
- Gekocht in Santa Marta
- Der Speiseplan folgt einem Diätprinzip
- Im Mittelalter gab's nur Wasser und Brot
Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes hat begonnen. Seit dem 7. Mai sind 133 Kardinäle aus aller Welt in der Sixtinischen Kapelle versammelt. Abgeschottet von der Außenwelt, abgeschirmt durch Störsender, ohne Handys oder digitale Geräte, wählen sie den Nachfolger von Papst Franziskus.
Die Regeln sind streng: Jeder Kardinal hat vor Beginn der Wahl einen Eid auf Geheimhaltung und Kontaktverbot geschworen. Die Bewegungsfreiheit ist ebenfalls begrenzt. Nur für festgelegte Wege – etwa ins Gästehaus Santa Marta oder zum „Stillen Örtchen“ hinter der Kapelle – dürfen sie die Sixtina verlassen.
Snacks sind tabu
Auch beim Thema Ernährung gilt das vatikanische Protokoll. Zwischenmahlzeiten oder kleine Snacks zwischendurch sind strikt verboten. Ein Lunchpaket für den langen Wahltag ist nicht vorgesehen. Vatikansprecher Matteo Bruni stellte bereits im Vorfeld klar: Es werde weder Sandwiches noch Wasserflaschen für unterwegs geben. Die Kardinäle müssen sich auf die festgelegten Essenszeiten beschränken.
Gekocht wird in Santa Marta
Gegessen wird ausschließlich im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Dort sind die Kardinäle auch während des Konklaves untergebracht. Die Hauptmahlzeit gibt es mittags. Auf den Tisch kommen Pasta oder Reis mit leichten Saucen, weißes Fleisch oder gebackener Fisch, dazu Gemüse aus den vatikanischen Gärten, frisches Obst, Wasser und Wein. Das Personal, von den Putztrupps über die Köche bis zum medizinischen Fachpersonal, ist zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Selbst die Busfahrer, die betagtere Kardinäle zur Kapelle bringen, wurden eigens vereidigt.
Der Speiseplan folgt einem Diätprinzip
Papst Franziskus, der selbst bis zuletzt in Santa Marta lebte, hat zu Lebzeiten eine neue Ernährungslinie eingeführt. Die „Konklave-Diät“ soll den Kirchenmännern genug Energie für die oft stundenlangen Wahlgänge liefern, ohne den Magen zu überlasten. Das Frühstück fällt bewusst leicht aus: Tee oder Kaffee, etwas Brot und Marmelade. Abends gibt es eine noch schlankere Mahlzeit, um eine erholsame Nachtruhe zu ermöglichen. Rücksicht wird auf individuelle gesundheitliche Bedürfnisse genommen.
Im Mittelalter gab's nur Wasser und Brot
Heute geht es den Kardinälen vergleichsweise gut. Im Mittelalter konnte ein Konklave Jahre dauern. Um die Kirchenfürsten zur Entscheidung zu zwingen, ordnete Papst Gregor X. im 13. Jahrhundert für künftige Wahlgänge drastische Maßnahmen an. Nach drei Tagen ohne Ergebnis gab es nur noch eine Mahlzeit pro Tag. Nach acht Tagen wurden nur noch Wasser und Brot gereicht. Diese Hungertaktik ist inzwischen Geschichte.