Insolvenz: So geht es jetzt bei Palmers weiter
Der österreichische Wäschehändler Palmers hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen kämpft mit einer hohen Schuldenlast und sucht dringend nach Investoren. Die Passiva wurden mit 51 Millionen Euro beziffert, wobei sich die Gesamtverschuldung unter Einbeziehung besicherter Außenstände auf rund 69 Millionen Euro erhöht. Ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung wurde beantragt, da erforderliche Kapitalzuflüsse nicht rechtzeitig erfolgt seien. Die Gläubigerversammlung ist für Anfang März angesetzt.
Mitarbeiter warten auf Gehälter
Von der Insolvenz betroffen sind 515 Beschäftigte in 113 Filialen. Diese haben seit Jänner kein Gehalt mehr erhalten. Laut Insolvenzexperten sollen die ausstehenden Zahlungen über den Insolvenz-Entgelt-Fonds erfolgen und innerhalb weniger Wochen überwiesen werden. Palmers hatte Anfang Februar vorsorglich Kündigungen beim AMS angemeldet. Aktuell sind jedoch keine weiteren Entlassungen geplant. Die 35 Franchise-Filialen sind von der Insolvenz nicht betroffen.
Suche nach Investoren
Das Unternehmen ist auf Investorensuche, um eine Sanierung zu ermöglichen. Laut Brancheninsidern gibt es Interessenten aus der Türkei und China. Genauere Informationen werden bei der Gläubigerversammlung bekannt gegeben. Für eine erfolgreiche Sanierung muss Palmers bis Mitte 2025 Kredite in Höhe von 14,4 Millionen Euro refinanzieren. Die COFAG (COVID-19 Finanzierungsagentur des Bundes) hat dabei eine staatliche Garantie übernommen, dennoch bleibt die finanzielle Lage angespannt.
Filialschließungen und Zukunftspläne
Neben den bereits angekündigten 20 Filialschließungen sind vorerst keine weiteren Standortschließungen vorgesehen. Die Geschäftsleitung betont, dass an einer Sanierung gearbeitet werde. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, plant Palmers eine strategische Neuausrichtung mit Fokus auf die Kernmärkte in Österreich, Deutschland und Kroatien.