100 ml im Handgepäck: Flughafen Wien kippt Regelung
- Die Einführung der 100-ml-Regel
- Grüne Welle aus Brüssel
- Testbetrieb in Wien
- Millionenschwere Umrüstung
- Blick nach Europa
- Schrittweise Einführung
Fast zwei Jahrzehnte lang mussten Passagiere am Flughafen Wien ihre Flüssigkeiten in winzige Fläschchen abfüllen und im Plastikbeutel durch die Sicherheitskontrolle tragen. Damit ist nun Schluss. Ab Sommer 2026 fällt die 100-Milliliter-Regel. Möglich machen das neue CT-Scanner, die Flüssigkeiten im Handgepäck zuverlässig erkennen. Reisende dürfen dann bis zu zwei Liter mitnehmen.
Die Einführung der 100-ml-Regel
Seit 2006 galt die strikte Vorgabe: Flüssigkeiten, Sprays und Gele nur in Behältern mit maximal 100 Millilitern, verpackt in einen Ein-Liter-Beutel. Die Vorschrift war eine direkte Reaktion auf vereitelte Terrorpläne mit Flüssigsprengstoff. Millionen Reisende mussten sich seither mit dem unpraktischen Verfahren abfinden.
Grüne Welle aus Brüssel
Die EU-Kommission gab nun grünes Licht für eine Änderung. Flughäfen, die neue Computertomografen einsetzen, dürfen die 100-ml-Grenze aufheben. Die Technik stammt aus der Medizindiagnostik und erstellt dreidimensionale Aufnahmen. Künstliche Intelligenz hilft, auch größere Flüssigkeitsmengen zuverlässig zu prüfen.
Testbetrieb in Wien
Am Flughafen Wien-Schwechat läuft seit kurzem ein Pilotbetrieb im Terminal 3. Dort bleiben elektronische Geräte im Gepäck, Flüssigkeiten müssen aber vorerst weiterhin ausgepackt werden. Bis zur vollständigen Umstellung bleibt die alte Regel offiziell gültig.
Millionenschwere Umrüstung
Der Wiener Flughafen investiert rund 25 Millionen Euro in die Modernisierung. Insgesamt werden 60 Kontrollspuren ausgestattet. Bis Sommer 2026 soll die Umrüstung abgeschlossen sein. Erst dann fällt die 100-ml-Regel auch in Wien endgültig.
Blick nach Europa
Andere europäische Flughäfen sind weiter. Rom-Fiumicino und Mailand-Malpensa haben die Umrüstung bereits abgeschlossen. Berlin, München, Frankfurt, London, Birmingham und Edinburgh setzen die Technik teilweise ein. Passagiere profitieren dort bereits davon, dass Laptops und Tablets im Gepäck bleiben dürfen.
Schrittweise Einführung
Um Missverständnisse zu vermeiden, gilt europaweit offiziell weiterhin die 100-Milliliter-Regel. Wer eine bereits modernisierte Kontrollspur passiert, erlebt aber schon jetzt weniger Stress bei der Sicherheitskontrolle. In Wien soll die neue Regelung ab 2026 gelten.