Virus-Alarm in Griechenland: Schon sieben Tote
- Symptome West-Nil-Virus
- 68 Infektionen, sieben Tote in Griechenland
- Schutz gegen das West-Nil-Virus
- Warnung für Reisende
In Griechenland bereitet das West-Nil-Virus große Sorgen. Die Tropenkrankheit hat sich in den letzten Wochen in Mittelgriechenland sowie in den ländlichen Regionen rund um die Hauptstadt Athen rasant ausgebreitet. Mittlerweile gibt es bereits sieben Todesfälle.
Die griechische Gesundheitsbehörde (EODY) warnt vor weiter steigenden Fallzahlen. Begünstigt wird die Verbreitung durch das anhaltend warme Wetter, das ideale Bedingungen für die Mücken schafft, die das Virus übertragen.
Symptome des West-Nil-Virus
Das West-Nil-Virus wird vor allem durch Stechmücken weitergegeben, die zuvor infizierte Vögel gestochen haben. Für die meisten Infizierten verläuft die Krankheit mild oder sogar unbemerkt. Typische Symptome ähneln einer Grippe: plötzlich einsetzendes Fieber, starke Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Durchfall, geschwollene Lymphknoten und ein Hautausschlag am Oberkörper.
Bei rund einem Prozent der Fälle kann es jedoch zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen, wenn das zentrale Nervensystem angegriffen wird. Dann drohen Hirnhautentzündungen, Enzephalitis oder sogar Lähmungen. Besonders gefährdet sind Menschen über 60 sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem.
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68 Infektionen, sieben Tote in Griechenland
Seit Jahresbeginn wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde EODY bereits 68 schwere Krankheitsverläufe registriert, bei denen das Virus das zentrale Nervensystem angegriffen hat. Sieben Menschen sind bislang gestorben, alle waren älter als 65 Jahre. Sechs Erkrankte mussten stationär behandelt werden, drei von ihnen sogar auf Intensivstationen.
Fachleute gehen davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt, da viele Infektionen keine Beschwerden verursachen. Auch in Norditalien, vor allem in den Regionen um Rom und Kampanien, wird ein starker Anstieg der Fälle gemeldet.
Auch in Österreich hat sich das West-Nil-Virus heuer verstärkt ausgebreitet.
Schutz gegen das West-Nil-Virus
Ein Impfstoff gegen das West-Nil-Virus existiert derzeit für Menschen noch nicht. Der Schutz vor Mückenstichen bleibt die wichtigste Vorsorge, um eine Infektion mit dem Virus zu vermeiden. Gesundheitsbehörden empfehlen Reisenden und Einheimischen, helle, körperbedeckende Kleidung zu tragen und konsequent Insektenschutzmittel mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin aufzutragen.
Zusätzlich sollten Kleidungsstücke mit speziellen Schutzmitteln behandelt und Moskitonetze beim Schlafen verwendet werden. In Innenräumen bieten Fliegengitter an Fenstern und Türen zusätzlichen Schutz. Aufenthalte im Freien in den Abend- und Nachtstunden sollten möglichst vermieden werden, da die übertragenden Mücken in dieser Zeit am aktivsten sind.
So kann man sich vor Stichen schützen
Warnung für Reisende
Offizielle Reisewarnungen speziell wegen des West-Nil-Virus gibt es derzeit nicht. Dennoch raten das Auswärtige Amt in Deutschland und das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC) zu erhöhter Vorsicht und konsequenten Schutzmaßnahmen, wenn man nach Griechenland oder in andere betroffene Regionen reist.
- Griechische Gesundheitsbehörde EODY (Bericht vom September 2025)
- Europäisches Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC)
- Auswärtiges Amt (Empfehlungen für Reisende, Stand 09/2025)