Friedensnobelpreis verkündet: Überraschung aus Oslo
Das norwegische Nobelkomitee hat den diesjährigen Friedensnobelpreisträger bekanntgegeben. Die Auszeichnung geht an die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado. Sie wird für ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes geehrt. US-Präsident Donald Trump, der sich selbst für den Preis ins Spiel gebracht hatte, blieb ohne Auszeichnung.
Einsatz für Demokratie in Venezuela gewürdigt
Das Komitee würdigt Machados langjähriges Engagement für demokratische Rechte und zivilen Widerstand in Venezuela. Sie steht seit Jahren an der Spitze der Bewegung gegen die autoritäre Regierung von Nicolás Maduro und symbolisiert den Mut vieler Bürgerinnen und Bürger, die trotz Bedrohungen auf politische Veränderung hoffen. Mehrfach wurde sie festgenommen, blieb aber ihrer Linie des friedlichen Protestes ungebrochen treu.
María Corina Machado: Stimme des Widerstands
María Corina Machado wurde 1967 in Caracas geboren. Die Wirtschaftsingenieurin stammt aus einer Industriellenfamilie. 2022 gründete sie Organisation Súmate, die für freie Wahlen und Bürgerrechte kämpft. Als Abgeordnete konfrontierte sie 2012 den damaligen Präsidenten Hugo Chávez mit den Worten: „Enteignung ohne Bezahlung ist Diebstahl.“ 2014 wurde sie aus dem Parlament ausgeschlossen, später mit einem Politikverbot belegt. Trotz Repressionen blieb sie eine der führenden Stimmen der Opposition. 2024 erhielt sie bereits den Sacharow-Preis und den Václav-Havel-Menschenrechtspreis.
Nobelpreis-Tradition und Dotierung
Der Friedensnobelpreis wird jährlich in Oslo verliehen und ist mit elf Millionen schwedischen Kronen, rund einer Million Euro, dotiert. Gestiftet wurde der Preis von Erfinder Alfred Nobel (1833–1896), der ihn testamentarisch festlegte.
In diesem Jahr waren 338 Persönlichkeiten und Organisationen nominiert, 52 mehr als im Vorjahr. Donald Trump hatte auf eine Ehrung für seine Vermittlungsversuche im Nahen Osten gehofft, ging jedoch leer aus.
Im vergangenen Jahr wurde die japanische Organisation Nihon Hidankyo ausgezeichnet, die sich für eine atomwaffenfreie Welt einsetzt.
Die feierliche Verleihung findet am 10. Dezember in Oslo statt, dem Todestag Alfred Nobels.