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Symbolbild der neuen "XFG"-Corona-Variante vor rotem Hintergrund und drei Bauklötzen welche die Buchstaben X F und G zeigen
Die Corona-Variante "Frankenstein" treibt die Infektionszahlen in die Höhe. Das sind ihre Symptome
Die Corona-Variante "Frankenstein" treibt die Infektionszahlen in die Höhe. Das sind ihre Symptome
Freeer Law/iStock.com

"Wie Rasierklingen": Das ist die neue Corona-Variante

06.10.2025 um 11:00, Marcel Toifl
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Die neue Corona-Variante „Frankenstein“ verbreitet sich in Europa. Halsschmerzen wie Rasierklingen sind typische Symptome. Impfstoffe wirken weiter.

In Österreich steigen die Corona-Fälle wieder deutlich an. Das aktuelle Abwasser-Monitoring zeigt hohe Viruskonzentrationen, vor allem in Wien, der Steiermark und Tirol. Der Herbst bringt die Pandemie zurück, wenn auch in veränderter Form. Verantwortlich ist die neue Viruslinie XFG „Stratus“, im Volksmund „Frankenstein“ genannt.

Anstieg der Corona-Fälle

Seit Ende September melden die Behörden einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen. Laut dem Robert-Koch-Institut liegt die Inzidenz in Deutschland bei rund 500 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern. Auch in Österreich ist die Lage angespannt. Rund 250.000 Menschen befinden sich im Krankenstand, viele davon wegen Corona oder anderer Atemwegserkrankungen. Das Abwasser-Monitoring bestätigt den Trend: In mehreren Bundesländern nimmt die Viruslast rasch zu.

Neue Variante „Frankenstein“

Die Viruslinie XFG, von der Weltgesundheitsorganisation und dem Europäischen Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten beobachtet, ist inzwischen in ganz Europa dominant. Anfang September machte sie über achtzig Prozent der registrierten Infektionen aus. Das RKI nennt sie „Stratus“, der Spitzname „Frankenstein“ verweist auf ihre Entstehung: Die Variante ist eine Rekombination aus mehreren genetischen Linien, darunter LF.7 und LP.8.1.2. Wie das zusammengesetzte Wesen aus Mary Shelleys Roman ist sie eine Mischung verschiedener Teile.

Typische Symptome

Die Krankheitszeichen ähneln jenen früherer Omikron-Subtypen, gelten aber als besonders unangenehm. Viele Betroffene berichten von Halsschmerzen „wie Rasierklingen im Hals“, begleitet von Heiserkeit, trockenem Husten, Schnupfen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Erschöpfung. Vor allem die Kombination aus Halsschmerzen und Heiserkeit gilt als typisches Erkennungsmerkmal. Laut Robert-Koch-Institut verläuft die Erkrankung ähnlich wie eine Grippe oder Erkältung. Der Unterschied liegt oft nur im Detail: Grippe bricht meist plötzlich aus, während Corona häufiger mit Fieber einhergeht.

Einschätzung der Experten

Der Schweizer Infektiologe Alessandro Diana erklärt im Westschweizer Radio und Fernsehen RTS: „Diese neue Variante ist eine Mischung aus zwei Untervarianten von Omikron. Wer aktuell eine Erkältung mit Halsschmerzen und Gliederschmerzen hat, könnte Covid haben.“ Trotz höherer Ansteckungsrate stuft Diana „Frankenstein“ nicht als gefährlicher ein. Die Impfstoffe schützen weiterhin vor schweren Verläufen. Eine Impfung empfiehlt er vor allem für Risikogruppen wie ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen und Schwangere. „In der öffentlichen Gesundheit interessiert uns vor allem die Krankheitslast. Momentan sind die Krankenhäuser jedoch nicht überlastet“, sagt Diana. Laut Weltgesundheitsorganisation entwickelt sich Covid zunehmend zu einer saisonalen Atemwegserkrankung, vergleichbar mit der Grippe.

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