Felix Baumgartner: Das war die wahre Absturzursache
- Absturzursache: Kein technischer Defekt
- Verhängnisvolle Sturzspirale und menschliches Versagen
- Rettungsschirm öffnete zu spät
- Keine Hilferufe, eine weitere Verletzte
- Verfahren wird eingestellt
- Ein Leben im Grenzbereich
Felix Baumgartner ist am 17. Juli 2025 bei einem tragischen Paraglider-Unfall in Porto Sant’Elpidio verunglückt. Drei Monate nach dem tragischen Unfall in Italien ist die Ursache für den Tod von Felix Baumgartner nun geklärt. Laut Ermittlungen der italienischen Staatsanwaltschaft ist der Expremsportler durch einen menschlichen Fehler ums Leben gekommen. Das bestätigt Generalstaatsanwalt Raffaele Iannella aus Fermo nach Vorlage des technischen Gutachtens.
Absturzursache: Kein technischer Defekt
Das Gutachten eines Experten aus Rom schließt technische Ursachen eindeutig aus. „Der Unfall ist auf einen rein menschlichen Fehler zurückzuführen. Der Gleitschirm befand sich in einwandfreiem Zustand und wies keine Mängel auf“, erklärte Iannella. Ein mögliches Versagen des Fluggeräts oder gesundheitliche Gebrechen als Absturzursache sind damit endgültig vom Tisch. Auch die Obduktion hatte zuvor bereits einen Herzinfarkt als Todesursache ausgeschlossen.
Verhängnisvolle Sturzspirale und menschliches Versagen
Den Untersuchungen zufolge dürfte Baumgartner kurz nach dem Start in eine sogenannte Sturzspirale gekommen sein. Dabei handelt es sich um ein gefährliches Flugmanöver, das bei Kontrollverlust zu extremem Höhenverlust führt. „Baumgartner war nicht in der Lage, den Schirm aus der Spirale herauszusteuern“, so der Staatsanwalt weiter. Entscheidend sei gewesen, dass der Pilot in dieser Situation „eine konstante und entschlossene Betätigung der rechten Steuerleine“ hätte anwenden müssen. Diese Reaktion blieb offenbar aus.
Rettungsschirm öffnete zu spät
Der Rettungsschirm sei zudem erst wenige Augenblicke vor dem Aufprall ausgelöst worden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der 56-Jährige bereits in unkontrolliertem Sinkflug. Der Motor des Paragliders soll kurz zuvor an Leistung verloren haben. Baumgartner prallte gegen eine Holzhütte am Poolbereich des Feriendorfes Le Mimose Club del Sole. Trotz sofortiger Reanimationsversuche und eines schnell eintreffenden Rettungshubschraubers blieb jede Hilfe erfolglos. Der Extremsportler erlitt tödliche Verletzungen an der Wirbelsäule.
Keine Hilferufe, eine weitere Verletzte
Laut Ermittlungsakten rief Baumgartner während des Absturzes nicht um Hilfe. Bis zuletzt dürfte er versucht haben, die Kontrolle über das Fluggerät zurückzugewinnen, so die Annahme der Carbinierei. Beim Aufprall wurde eine Mitarbeiterin der Ferienanlage am Hals verletzt, nachdem sie von einem Trümmerteil getroffen worden war. Sie wurde vor Ort medizinisch versorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht.
Verfahren wird eingestellt
Da weder technische Mängel noch Fremdverschulden festgestellt wurden, beantragt die Staatsanwaltschaft die Einstellung des Verfahrens. Das technische Gutachten wurde bereits den Anwälten der Familie übergeben. Damit gilt der Absturz offiziell als Unfall, verursacht durch einen Steuerfehler während des Fluges.
Ein Leben im Grenzbereich
Felix Baumgartner hatte im Sommerurlaub gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der rumänischen Ex-Moderatorin Mihaela Radulescu Schwartzenberg, in Italien Zeit verbracht. Der gebürtige Salzburger war 2012 durch seinen Sprung aus 39 Kilometern Höhe in der Stratosphäre weltberühmt geworden. Jahrzehntelang hatte er sich als Extremsportler, Stuntpilot und Abenteurer einen Namen gemacht.