AT-Alert: So aktivieren Sie Warnungen am Handy
- Wie funktioniert AT-Alert
- Abkürzung und EU-Richtlinie
- Technik und Cell Broadcast
- Empfang und Geräte
- Aktivierung und Einstellungen
- Sicherheit und Alternativen
Am Samstag findet österreichweit erneut ein Probealarm statt. Auf Handys wird zusätzlich zu den altbekannten Sirenen per Benachrichtigung am Handy über Notfälle informiert. Meldungen landen direkt auf den Mobiltelefonen der Menschen im betroffenen Gebiet. Das System arbeitet anonym und schnell, es soll in Gefahrensituationen Leben retten. Die Umsetzung erfolgt durch das Innenministerium, die Länder und die Mobilfunkbetreiber.
Wie funktioniert AT-Alert
AT-Alert sendet Warnungen über das Cell Broadcast System. Alle Mobiltelefone, die in einer bestimmten Funkzelle eingebucht sind, empfangen die Nachricht. Eine Registrierung oder App ist nicht notwendig. Meldungen enthalten eine kurze Beschreibung der Gefahr und konkrete Verhaltenstipps.
Das System kennt mehrere Stufen. Die höchste Stufe heißt Notfallalarm. Sie ist immer eingeschaltet und kann nicht deaktiviert werden. Auch bei stummgeschaltetem Telefon ertönt ein lauter Warnton. Weitere Warnungen sind Extreme Gefahr, Erhebliche Gefahr, Gefahreninformation, Abgängige Personen, Testwarnung und Übungswarnung.
Abkürzung und EU-Richtlinie
AT steht für den Ländercode Österreich. Alert bedeutet Alarm. Die Benennung folgt einer europäischen Richtlinie. Auch Frankreich nutzt ein vergleichbares System mit der Bezeichnung FR-Alert. Die EU verpflichtete alle Mitgliedsstaaten, bis 2022 ein solches Warnsystem einzuführen.
Technik und Cell Broadcast
Cell Broadcast ist ein Mobilfunkstandard. Nachrichten werden nicht an einzelne Rufnummern verschickt, sondern direkt aus den Funkzellen gesendet. Personen im bewarnten Gebiet erhalten die Meldung anonym. Rund zwanzigtausend Mobilfunkstandorte in Österreich stehen dafür zur Verfügung. Betreiber sind A1, Magenta und Drei.
Meldungen können von den neun Landeswarnzentralen oder vom Innenministerium ausgelöst werden. Sie entscheiden über Zeitpunkt, Text und betroffene Regionen. Im Ernstfall informieren die Behörden die Mobilfunkbetreiber, die den Alarm über ihre Netze versenden.
Empfang und Geräte
Ein Mobiltelefon empfängt AT-Alert, wenn es eingeschaltet ist und nicht im Flugmodus steht. Voraussetzung ist Android ab Version elf oder iOS ab Version 17.4. Auch Roaming-Nutzer und Apple Watches ab Series vier können Meldungen erhalten. Tastentelefone mit 2G-GSM zeigen zumindest den Notfallalarm an. iPads sind nicht empfangsbereit.
Aktivierung und Einstellungen
Die höchste Warnstufe Notfallalarm ist immer aktiviert. Sie kann nicht abgeschaltet werden. Alle weiteren Warnstufen lassen sich in den Geräteeinstellungen anpassen. Achtung! Testwarnungen können ursprünglich deaktiviert sein, diese müssen seperat aktiviert werden ("grün setzen").
Android (ab Version 11): Einstellungen → Sicherheit und Notfall → Notfallwarnungen. Dort können die Stufen Extreme Gefahr, Erhebliche Gefahr, Gefahreninformation, Abgängige Personen und Testwarnung ein- oder ausgeschaltet werden.
Apple iPhone (ab iOS 17.4): Einstellungen → Mitteilungen → ganz nach unten scrollen. Dort finden sich die Stufen Extreme Gefahr, Ernste Gefahr, Gefahreninformation, Vermisste Personen, Testwarnung und Übungswarnung.
Apple Watch ab Series vier empfängt ebenfalls Meldungen. iPads sind nicht unterstützt. Geräte im 2G-Netz empfangen nur den Notfallalarm. Huawei-Handys sind ausgeschlossen, da sie keinen Zugang zum Google Play Store haben.
Sicherheit und Alternativen
Das System ist technisch redundant ausgelegt. Es hängt jedoch von der Mobilfunkversorgung ab. AT-Alert ergänzt klassische Warnmittel wie Sirenen, Radio und Fernsehdurchsagen. In einer Krisensituation empfiehlt es sich, ein Radiogerät einzuschalten und die offiziellen Informationen zu verfolgen.