Glühendes Handwerk
Manche Berufe überdauern die Jahrhunderte. Etwa das Schmiedehandwerk, das die Familie Reisinger in Pregarten mindestens seit 1646 ausübt. „Der Betrieb wird bei uns immer vom Vater an den Sohn weitergegeben. Deswegen freue ich mich, dass mein Sohn Paul ebenfalls Schmied geworden ist und irgendwann die Familientradition weiterführen wird“, erklärt der 1979 geborene Peter Reisinger.
Weltmeistertitel im Jahr 2013
Laut Auskunft des Betreibers der Kunstschmiede laufen die Geschäfte zurzeit zufriedenstellend. Ein Grund dafür dürfte sein, dass man ein großes Spektrum an Schmiedearbeiten durchführt. Reisinger: „Wir bieten eine breite Palette an Produkten – darunter Beleuchtung, Gartenaccessoires, Geländer, Grabkreuze, Möbel, Skulpturen, Tore und Zäune sowie Türen und Fenstergitter – an. Zudem beschäftigen wir uns mit Renovierungsarbeiten, etwa mit dem Tor eines Wehrturms am Pöstlingberg.“ Dass man in Pregarten sein Handwerk versteht, zeigt sich auch im internationalen Vergleich: Bei der Schmiede-Weltmeisterschaft 2013 in Stia, Italien, holte das Team Austria unter der Leitung von Peter Reisinger den Weltmeistertitel mit dem Werkstück „Plasticity“.
Kein Platz für Romantik
Der Beruf des Schmieds erfordere auch im 21. Jahrhundert noch viel körperliche Kraft – dass das so ist, wissen laut Reisinger leider immer weniger. Gerade junge Menschen, die sich für den Lehrberuf des Schmieds interessieren, haben daher falsche Vorstellungen. „In der Schmiede ist kein Platz für Romantik, man erzeugt nicht nur Schwerter oder Ähnliches“, berichtet der Schmied, der erhellt: „Ein geschmiedetes Werkstück ist nachhaltig, denn es hält Jahrhunderte. Das kann man von moderneren Werkstoffen nicht immer sagen.“
