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Ai Weiwei zeigt in der Albertina Modern bis 4. September seine Schau „In Search of Humanity“.
Ai Weiwei zeigt in der Albertina Modern bis 4. September seine Schau „In Search of Humanity“.
ALBERTINA WIEN

Kunst und Kultur rund um die Welt

09.05.2022 um 08:36, Verena Schwarzinger
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Exklusive Ausstellungen, noch nie dagewesene Objektansichten, futuristische Architektur. National und international steht die Kulturszene inmitten ihrer Renaissance nach den Monaten der Pandemie.

Startpunkt Francisco Carolinum, Linz, Oberösterreich. Es sind die Brüder Laurids und Manfred Ortner, die gemeinsam mit Günther Zamp Kelp, Klaus Pinter und Caroll Michels in den 1960er- und 1970er-Jahren die internationale Kulturszene aufmischten. Von 7. April bis 7. August 2022 wird über sie die spektakuläre Retrospektive „bis übermorgen“ gezeigt, die die Experimente des Quintetts mit bewusstseinserweiternden Raumobjekten und „provisorischer Architektur“ präsentiert. Bereits vor über 50 Jahren setzten die Künstler auf Themen und Motive wie Umweltzerstörung oder die „zweite Natur“ als künstliches Habitat – heute wieder aktueller denn je.

Künstlerische Kritik an Systemen

Weiter in die Bundeshauptstadt Wien, in die Albertina Modern. Stargast bis 4. September 2022 ist Ai Weiwei, Künstler und Menschenrechtsaktivist. In der Ausstellung „Search of Humanity“ dreht sich für und mit ihm alles um den Aspekt der Menschlichkeit. Der chinesische Künstler erlebte die Verbannung seines Vaters, des großen Dichters Ai Qing, mit, fand sich als junger Mann im New Yorker East Village bei Protestbewegungen, und zurück in Peking waren es die Nachwehen des Massakers am Platz des Himmlischen Friedens, auf die er künstlerisch reagierte. Sein ausgestreckter Mittelfinger ist zu seinem Markenzeichen geworden.

Der böse Onkel

Der nächste Schauplatz ist die Nationalgalerie in Berlin, Deutschland. Diese zeigt bis 10. Juli 2022 „Paul Gauguin – Why are you angry?“. Die Sonderausstellung stellt den einflussreichsten Künstler der Moderne und dessen Schaffen in den Mittelpunkt. Erschaffen hat der Franzose den Mythos des „wilden Künstlers“, dabei griff er auf einen kolonialen Traum vom irdischen Paradies zurück, der ihm einen Neuaufbruch ermöglichte.

Yes, I’m a witch!

Yoko Ono, die Frau von John Lennon. Nicht nur. Bekannt war sie vor der Ehe als renommierte Avantgardekünstlerin und Pionierin der Fluxus-Bewegung. In „Yoko Ono: this room moves at the same speed as the clouds“ wird bis 29. Mai 2022 im Kunsthaus in Zürich, in der Schweiz, die Karriere von Yoko Ono beleuchtet. Denn bereits frühzeitig engagierte sie sich für den Weltfrieden und die feministische Sache.

Die Besucher sehen rot

SMK steht für die dänische Nationalgalerie, Statens Museum for Kunst, das größte Museum für Bildende Kunst im Zentrum der Hauptstadt Kopenhagen. Ab 13. Oktober 2022 dreht sich für Kunstliebhaber und jene, die es noch werden wollen, alles um die Werke des französischen Meisters Henri Matisse. Zu sehen ist auch das ikonische Meisterwerk „Das Rote Atelier“. Dies ist ein Schlüsselwerk der Kunstgeschichte. Gemalt wurde es 1911 und zeigt das Atelier des Künstlers in der Stadt Issyles- Moulineaux.

Einmal kurz die Luft anhalten

Von wegen Kunst braucht Luft zum Atmen. In Mexiko, vor der Küste Cancúns, liegt das Unterwassermuseum „MUSA Museo Subacuático de Arte de Cancún“. Rund 400 lebensgroße Figuren, die zusammen über 180 Tonnen wiegen, erstrecken sich in der Ausstellung „The Silent Evolution“ auf 400 Quadratmetern in einer Tiefe von vier bis neun Metern. Der britische Künstler Jason deCaires Taylor errichtete die Objekte aus einem speziellen Material, damit sich Korallen ansiedeln und neue Riffe bilden, die zum Lebensraum für sämtliche Meeresbewohner werden sollen.

Futuristisch imposant

Nicht zuletzt ist Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten wieder um eine Attraktion reicher. Das „Museum der Zukunft“ wurde aus Edelstahl gefertigt und besteht aus 1.024 Einzelkomponenten, die mit einem speziellen robotergestützten Verfahren zusammengesetzt wurden. Das neue Museum symbolisiert eine fortschrittliche Technologie und traditionelle Kunstformen. Das kreisförmige Gebäude ist 77 Meter hoch, umfasst sieben Stockwerke und nimmt 30.548 Quadratmeter mitten in Dubai ein. Die Fassade ist eine Leinwand. Auf dieser werden Zitate von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum wiedergegeben.

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