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Greiner /Pierer
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KTM, IV OÖ/Eric Krügl

Industrie: "Kapitänswechsel" auf rauer See

10.06.2022 um 17:04, Klaus Schobesberger
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In der wichtigsten Industrieregion Österreichs steht am Montag eine Personalrochade mit Signalwirkung an: KTM-Boss Stefan Pierer folgt Axel Greiner an der Spitze der Industriellenvereinigung Oberösterreich.

Neun Jahre stand Axel Greiner der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) vor, am Montag kürt die Interessenvertretung in der voestalpine Stahlwelt das neue Präsidium mit Stefan Pierer als Frontmann. Energiekrise, Klimapolitik, Arbeitskräftemangel, Zukunft der neuen Technischen Universität: Die nächsten Jahre steht für die wichtigste Industrieregion Österreichs viel auf dem Spiel. Die Industrie ist der größte Arbeitgeber und Steuerzahler im Land. Sie hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt, doch die Zukunft ist ob der geopolitischen Machtverschiebungen, der globalen Lieferkettenunterbrechungen und des sich abzeichnenden Konjunkturabschwungs unsicherer denn je. Pierer, Mehrheitseigentümer des Börsenschwergewichts Pierer Mobility (vormals KTM Industries), wird als Präsident in der Öffentlichkeit akzentuierter und direkter gegenüber Bundes- und Landespolitik auftreten.

Unmittelbar wichtigstes Projekt: Digital-Uni

Schon Axel Greiner und vor ihm Klaus Pöttinger haben sich mit Standort- und Bildungsthemen, ihren Zukunftsprogrammen und Regionenvergleichen auf Europaebene insbesondere mit dem damaligen Landeshauptmann Josef Pühringer angelegt. Mit seinem Nachfolger Thomas Stelzer war das Verhältnis friktionsfreier, sozialpartnerschaftlicher. Pierer, der für markige Sprüche bekannt ist, könnte die Diskussions- und Debattenkultur wieder einen neuen Level heben. Unmittelbar wichtigstes Projekt: Die ins Gerede gekommene Digital-Uni in trockene Tücher bringen. Eine aktuelle Studie über die Standorteffekte der neuen TU Linz unterstreicht die riesige Chance und den Mehrwert für Oberösterreich. Mit der neuen TU sollen vor allem auch Antworten auf zentrale Zukunftsfragen gegeben werden – wie etwa im Bereich Klimaschutz, Mobilität, Sicherheit oder Künstliche Intelligenz. „Die Verfügbarkeit von universitärer Forschungskompetenz und hoch qualifizierten MINT-Absolventen ist die ‚harte Währung‘ für einen hochentwickelten Standort“, erklärt dazu IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch. 
 

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