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Doris Hummer
Doris Hummer, WKOÖ-Präsidentin und WB OÖ Landesobfrau, gibt einen Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2022.
Doris Hummer, WKOÖ-Präsidentin und WB OÖ Landesobfrau, gibt einen Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2022.
Hermann Wakolbinger

Doris Hummer: „Trampolin-Effekt“ entgegentreten

10.01.2022 um 15:44, Verena Schwarzinger
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Lieferengpässe, hohe Rohstoffpreise, der anhaltende Fachkräftemangel und die Corona-Pandemie prägten das Jahr 2021 – und dennoch steht Oberösterreichs Wirtschaft insgesamt gut da, resümiert der Wirtschaftsbund Oberösterreich.

Der Ausblick auf das neue Jahr insbesondere für den Handel, die Beherbergung und Gastronomie sowie für körpernahe Dienstleistungen ist laut Studien vielversprechend. Die Konjunktur zieht nach Prognosen des WIFI und IHS auf 4,2 (IHS) bis 5,2 (WIFO) Prozent an. Positiv darauf wirkt sich auch die bürokratische und steuerliche Entlastung der Gesellschaft durch die neue Steuerreform der Regierung aus, wodurch wieder neue Kaufkraft entsteht, aber auch die Eigentümergeführten (Familien-)Unternehmen (90 Prozent), die insgesamt 2,1 Millionen Mitarbeiter beschäftigen und rund 53.200 Lehrlinge ausbilden.

Wir setzen uns weiterhin für unsere Unternehmen in Oberösterreich ein, denn Betriebe müssen arbeiten können und dies unter fairen und kontrollierbaren Rahmenbedingungen.

Klare Forderungen gegen weiter steigenden Fachkräftemangel

Besorgniserregend für Oberösterreichs Unternehmen ist weiterhin, wie auch in den letzten Jahren, der Fachkräftemangel, der von 60 auf 80 Prozent angestiegen ist. Dabei ist Oberösterreich jenes Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt 5 Prozent). Knapp 80 Prozent aller Unternehmen aller Sparten sind davon betroffen. Ältere Arbeitnehmer, Personen mit Migrationshintergrund, Frauen, Teilzeit-Kräfte und (Langzeit-)Arbeitslose sollen aufqualifiziert und umgeschult diese offenen Stellen besetzen.  „Wir sind überzeugt, dass die Rot-Weiß-Rot-Karte sowie die Saisonarbeit neu aufgestellt und die finanziellen Mittel für die Kinderbetreuung aufgestockt werden müssen. Nur so kann diesem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entgegengewirkt werden. Und zwar jetzt – denn Betriebe und vor allem Aufträge wandern ab“, so Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich und Landesobfrau des Wirtschaftsbundes Oberösterreich. Der gesamte Wirtschaftsstandort muss wieder attraktiv werden.

Digitalisierung und ökologische Transformation ausbauen

„Oberösterreich soll Vorreiter sein“, so Hummer weiter und betont den Aufschwung der Digitalisierung im Land. Gemeinsam mit dem Land OÖ wurden 7,3 Millionen Euro in die Förderaktion Digital Starter investiert. Im neuen Jahr liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der ökologischen Transformation für eine klimaneutrale Produktion. „Der klare Auftrag liegt darin CO2 zu senken. Das ist eine gesetzliche und gesellschaftliche Notwendigkeit“, sagt Hummer. Neben der Digital-Universität, die als Gründungsauftrag Kooperationen mit der regionalen Wirtschaft vorsieht, fordert der Wirtschaftsbund Oberösterreich auch die Einrichtung eines Kompetenzcenters für eine klimaneutrale Produktion.

Wolfgang Greil
WB Landesgeschäftsführer Wolfgang Greil ist vorsichtig optimistisch für 2022.

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