Schmackhaftes Erbe
Amerika war noch nicht entdeckt, und dass in einigen Jahren die Pest in Europa wüten würde, ahnte noch niemand. Auch in St. Ulrich bei Steyr war 1313 noch vieles anders. Die Familie Mayr war damals vor allem in der Landwirtschaft tätig, erst 1856 fing man an, Gäste zu bewirten: „Die Gastronomiegeschichte begann, als ein neuer Kirchturm errichtet wurde“, erzählt Christian Mayr, der heute das Traditionsgasthaus führt. Mayr selbst besuchte die Tourismusschulen in Bad Gleichenberg und sammelte danach Erfahrung im In- und Ausland. „Besonders prägend war meine Zeit in Frankreich. Dort lernte ich Käse und Rotweine zu schätzen“, erinnert sich der Wirt.
Breiter Angebotsmix
Heute setzt der 50-Jährige gemeinsam mit seinen 23 Mitarbeitern auf einen breiten Angebotsmix. „Wir haben 26 Gästezimmer, organisieren pro Jahr 80 bis 90 Hochzeiten, Seminare und bieten in unserem Restaurant gutbürgerliche Küche. Eine Landwirtschaft betreiben wir aber nicht mehr“, berichtet Mayr, der erklärt: „Um erfolgreich zu sein, muss man sich als Wirt heute immer etwas Neues einfallen lassen und darauf achten, dass man die Energiekosten im Griff hat. Deswegen habe ich etwa eine Hackschnitzel- und eine Photovoltaik-Anlage installiert.“
Die Zukunft ist gesichert
Wenn man auf so eine lange Geschichte zurückblickt, stellt sich auch die Frage: Wie wird die Zukunft des Familienunternehmens aussehen? Wird die Tradition fortgeführt? Mayr: „Die Chancen stehen sehr gut, dass einer meiner Söhne, Moritz, den Landgasthof Mayr weiterführen wird. Zurzeit führt er den Taborturm in Steyr und sammelt dort wertvolle Erfahrungen. Moritz bietet in seinem Gastronomiebetrieb ebenfalls gutbürgerliche Küche an, die aber – vor allem abends – durch Elemente des Fine Dinings ergänzt wird.“
