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Corona zeigt Einfluss auf Vorsorgeverhalten
Corona zeigt Einfluss auf Vorsorgeverhalten
Corona zeigt Einfluss auf Vorsorgeverhalten
William_Potter / iStock / Getty Images Plus

Corona: Finanzielle Vorsorge auf Rekordniveau

21.01.2022 um 13:13, Klaus Schobesberger
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Die Pandemie hat neben all den negativen Aspekten einen positiven Einfluss auf das Vorsorgebewusstsein der Österreicher. Aktien und Fondssparpläne gewinnen an Bedeutung, zeigt eine aktuelle Studie.

Mit der positiven Grundstimmung in der (ober)österreichischen Bevölkerung ist es seit Beginn der Pandemie vorbei. Jeder Zweite befürchtet wegen Corona eine Verschlechterung der Wirtschaft und Lebensqualität. Dennoch – oder gerade deshalb – gewinnt für immer mehr Menschen das Thema Vorsorge an Bedeutung. Das ergab eine Umfrage von IMAS International, im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische. In Zahlen: 39 Prozent der Oberösterreicher sehen das kommende Jahr zuversichtlich, ein Drittel skeptisch und 24 Prozent besorgt. 52 Prozent erwarten eine Verschlechterung der persönlichen Lebensqualität aufgrund eines Wirtschaftsabschwungs, 34 Prozent keine Veränderung und lediglich 13 Prozent eine Verbesserung. „Es ist vor diesem Hintergrund wenig überraschend, dass die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge ein All-time-high erreicht hat, sagt Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen und verantwortlich für den Bankenvertrieb der Marke s-Versicherung. Konkret: Der durchschnittliche Betrag für private Pensions- und Gesundheitsvorsorge ist österreichweit auf 226 Euro gestiegen (2020: 161 Euro).

Rendite und Zinsen rücken in den Fokus

27 Prozent der Befragten in Oberösterreich geben zudem an, dass sich ihre Vorsorgestrategie durch Corona verändert hat: Der Großteil von ihnen (85%) möchte in Zukunft noch mehr für die Vorsorge ausgeben. Top-Vorsorgethemen der Oberösterreicher sind Gesundheit, Familie, Pension und finanzielle Reserven für Notfälle.  Die Top 3 Vorsorgeprodukte der Oberösterreicher sind zwar immer noch das Sparbuch (56%), gefolgt von der Lebensversicherung (49%) und dem Bausparvertrag mit 41 Prozent. Danach punkten aber bereits Fondssparpläne (30%), Wertpapiere (25%) sowie Gold (18%) und Immobilien mit immerhin noch 17 Prozentpunkten. Das Thema Rendite und Zinsen rückt wieder stärker in den Fokus. „Und das ist gut so. Denn ein sinnvoller Vermögensaufbau ist angesichts des anhaltenden Niedrigzinses ohne Wertpapiere und Fonds nicht möglich“, sagt Herbert Walzhofer, Vorstandsdirektor der Sparkasse OÖ. Auch das Thema der nachhaltigen Veranlagung gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. So gibt bereits mehr als jeder zweite Befragte (56%) in Oberösterreich an, dass ihm Nachhaltigkeit bei der persönlichen Vorsorge bzw. Veranlagung wichtig ist.

 

Pressekonferenz Vorsorgeboom durch Corona-Krise
Vorsorgestudie 2022: Manfred Bartalszky (Wiener Städtische), Herbert Walzhofer (Sparkasse OÖ),  Paul Eiselsberg (IMAS )  

Mehr Anreize für private Vorsorge gefordert

Sowohl Bartalszky als auch Walzhofer pochen auf Anreize seitens der Politik für eine nachhaltige private Pensions- und Gesundheitsvorsorge. Bei der letzten Steuerreform habe die österreichische Politik die Chance dafür verpasst. Die Ankündigungen von Finanzminister Magnus Brunner hier mehr tun zu wollen, wird von beiden sehr begrüßt. Brunner plant bei der KESt die Behaltefrist für Wertpapiere wieder einzuführen. Vor dem Hintergrund negativer Realzinsen ist dies das richtige Signal für Menschen, die langfristig für ihre Pension vorsorgen wollen.

 

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