Messer-Drama an Schule: Jetzt kommt alles raus
Eine 16-Jährige ist Dienstagvormittag im Gymnasium am Augarten mit Stichverletzungen aufgefunden worden. Der Vorfall in der Mädchentoilette löste einen Großeinsatz der Polizei aus und sorgte unter Schülern für Panik. Zwei Messer wurden sichergestellt, nach einem Täter wurde zunächst gefahndet. Medienberichte sprachen bald von einem Eifersuchtsdrama. Seit Monaten soll das Mädchen Drohungen über soziale Netzwerke erhalten haben. Auch ein Lehrer wurde genannt. Die Polizei äußerte sich nicht zu diesen Gerüchten. Tatsächlich sollte der Fall eine dramatische Wendung nehmen.
Panik in der Karajangasse
Der Notruf erreichte die Einsatzkräfte kurz nach zehn Uhr. In der Mädchentoilette im Erdgeschoss des Schulgebäudes in der Karajangasse war eine Schülerin mit blutenden Stichwunden gefunden worden. Die 16-Jährige war ansprechbar und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ihre Verletzungen waren oberflächlich.
Unter den Jugendlichen verbreitete sich die Nachricht rasch. Viele verbarrikadierten sich in den Klassenzimmern. Einige mussten wegen Panikattacken betreut werden. Die Erinnerungen an das Schulmassaker in Graz waren präsent.
Massiver Polizeieinsatz
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Beamte der WEGA durchsuchten gemeinsam mit Diensthunden das Gebäude. Zwei Messer wurden sichergestellt, eines davon in der Nähe des Tatorts, ein weiteres außerhalb des Gebäudes. Schüler berichteten von einer vermummten Person mit FFP2-Maske und grauer Hose. Der angebliche Täter blieb zunächst unauffindbar.
Die Kriminalisten prüften Spuren und Zeugenangaben. Die Lage war zunächst unübersichtlich. Von offizieller Seite gab es keine Angaben zu einem möglichen Motiv. In Medienberichten war von einer längeren Mobbing-Vorgeschichte die Rede.
16-Jährige gesteht Selbstverletzung
Im Laufe des Mittwochs erschien die Schülerin freiwillig in der Außenstelle des Landeskriminalamts. In ihrer Vernehmung gab sie an, sich die Verletzungen selbst beigebracht zu haben. Das Motiv: Sie wollte Aufmerksamkeit erregen. Die Ermittler gehen nun nicht mehr von einer Straftat aus. Fremdverschulden konnte ausgeschlossen werden.
Hier bekommen Sie Hilfe
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.