Urlaub statt Cup: Tiroler-Verein verliert mit Absicht
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Solche Szenen sieht man selbst im Amateurfußball selten: Im Tirol-Cup-Spiel zwischen SV Radfeld und SV Achenkirch führten die Gäste aus Achenkirch kurz vor Schluss mit 4:3, doch dann folgte das Unfassbare. In der 89. und 90. Minute versenkte Martin Prantl den Ball gleich zweimal gezielt im eigenen Tor. Das 4:5 bedeutete das Aus im Cup.
Absicht bestätigt
Wie der Klub gegenüber der Tiroler Tageszeitung bestätigte, waren die Eigentore keineswegs Zufall. Man habe sich intern entschieden, nicht in die nächste Runde einzuziehen, aus personellen Gründen. Bei einem Weiterkommen hätte Achenkirch gegen den Viertligisten Kundl antreten müssen, doch das wäre nicht möglich gewesen: „Wir hätten keine spielfähige Mannschaft gehabt. Viele Spieler sind auf Urlaub.“
Die Vereinsführung wollte offenbar eine Spielabsage und drohende Geldstrafen vermeiden und wählte deshalb einen umstrittenen Weg.
Stellungnahme: „Affektsituation“ und keine Wettbewerbsverzerrung
In einer offiziellen Stellungnahme betonte der SV Achenkirch, dass das Vorgehen zwar verständlicherweise irritiere, man jedoch keine Wettbewerbsverzerrung beabsichtigt habe: „Das Zustandekommen der Eigentore ist als Affektsituation zu verstehen.“
Die Kritik in sozialen Medien und unter Fans bleibt dennoch nicht aus. Einige Beobachter werten das Verhalten als Verstoß gegen den sportlichen Geist, andere zeigen Verständnis für die außergewöhnliche Lage.