Jürgen Klopp-Anruf: Salzburg will diesen Sportdirektor
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Dass Red Bull Salzburg und der VfL Wolfsburg Andreas Schicker verpflichten wollten, war längst bekannt. Neu ist jedoch die Tragweite der Salzburger Bemühungen. Im „Sport1-Doppelpass“ enthüllte der Hoffenheim-Sportdirektor, dass niemand Geringerer als Jürgen Klopp persönlich zum Telefon griff, um ihn für das Projekt im Red-Bull-Kosmos zu gewinnen.
„Es war ein gutes Telefonat mit Jürgen Klopp, er hat mir seine Gedanken mitgeteilt“, schilderte Schicker und machte damit deutlich, wie ernst Salzburg seine Verpflichtung verfolgt hatte. Klopps neue Funktion im globalen Red-Bull-Gefüge gab dem Angebot zusätzlichen Glanz.
Unruhe in Hoffenheim
Schicker gab offen zu, dass die vergangenen Monate bei Hoffenheim nicht spurlos an ihm vorbeigingen. Zwei freigestellte Geschäftsführer, ein zurückgetretener Präsident, plötzlich fehlte jede Form einer stabilen Führungsebene.
„Es hat Unruhen im Verein gegeben. Zwei Geschäftsführer sind freigestellt worden, der Präsident ist zurückgetreten. Und auf einmal war niemand mehr da“, fasste er zusammen.
Für ihn als Sportdirektor sei besonders entscheidend gewesen, „dass ich nach oben berichten kann“. Als diese Struktur zeitweise völlig wegfiel, wurde Schicker zum potenziellen Wechselkandidaten.
Wolfsburg wollte schnellen Abschluss
Während Salzburg noch sondierte, war Wolfsburg bereits früh konkret geworden. Der VfL suchte dringend einen neuen sportlichen Leiter und trat früh in direkte Gespräche ein.
Schicker bestätigte im Doppelpass: „Ich hatte den Verein und Dietmar Hopp informiert, dass Wolfsburg an mich herangetreten ist.“ Die Niedersachsen warteten bereits auf ein finales Go, doch Hoffenheim wollte seinen sportlichen Architekten nicht verlieren.
Klopp ruft an
Parallel intensivierte auch Red Bull Salzburg sein Werben. Mit Klopp im Hintergrund war das Angebot plötzlich nicht nur sportlich attraktiv, sondern auch strategisch bedeutsam. Salzburg sah in Schicker den idealen Nachfolger für eine Schlüsselrolle im sportlichen Aufbau.
Mehrere Quellen berichten, dass Salzburg damit rechnete, dass der Klub-intern verunsicherte Schicker zeitnah eine Entscheidung treffen könnte. Das Timing schien perfekt, doch dann geschah etwas Unerwartetes.
Der Wendepunkt
Die entscheidende Szene spielte sich vor rund zwei Wochen im Golfclub von Mäzen Dietmar Hopp ab. Gemeinsam mit Interimspräsident Christoph Henssler, dessen Vize Frank Engelhardt und der Geschäftsführung wurde dort Klartext gesprochen.
Henssler formulierte unmissverständlich, dass der Klub Schicker halten wolle und dass er ein essenzieller Baustein der sportlichen Zukunft sei. Bei einem Folgetermin wurde ihm schließlich ein konkreter Plan präsentiert. Schicker: „Da wurde mir gezeigt, wie es weitergehen kann – und das hat mir vorher gefehlt.“