Chaos im Unterhaus: Trainer fordern Klarheit
Inhalt
- Relegation mitten im Urlaub
- Kaderplanung ins Blaue
- Mehr Aufsteiger oder Playoffs?
- Trainer schlagen Alarm
- Zell-Trainer: „Klare Regeln – faire Planung“
- 1b-Regelung als große Herausforderung
Die Auf- und Abstiegsregelungen im Salzburger Fußball-Unterhaus sorgen auch in dieser Saison für Diskussionen. Während in der Regionalliga Salzburg alle Klubs die Klasse halten, herrscht in den Ligen darunter Verunsicherung. Die Gründe: unklare Relegationsspiele, 1b-Mannschaften mit Sonderstatus und fehlende Kommunikation vom Verband.
Trainer aus dem Salzburger Unterhaus haben gegenüber weekend.at einen eindringlichen Appell an den Verband gerichtet.
Relegation mitten im Urlaub
Besonders kurios wurde es im Vorjahr: Elixhausen sicherte sich im Relegationsspiel gegen Maria Alm den Aufstieg weil der Gegner fast komplett auf Mallorca war. USV-Elixhausen-Trainer Christopher Ruprecht kennt die Tücken solcher Entscheidungsspiele: „Die Planungssicherheit fehlt völlig. Viele Spieler hatten schon Urlaub gebucht. Auch für neue Transfers ist das ein Problem – niemand weiß, wo man nächste Saison spielt.“
Sein Vorschlag: eine fixe Struktur ohne 1b-Teams und mit klaren Auf- und Abstiegsplätzen oder zumindest eine jährlich gleich geregelte Relegation.

Kaderplanung ins Blaue
Auch Niklas Gasteiger (USV Plainfeld) sieht vor allem ein Kommunikationsproblem: „Bei jedem Spielergespräch heißt es: ‚In welcher Liga seid ihr nächste Saison?‘ und wir wissen es selbst nicht. Eine grafische Erklärung vom Verband würde helfen. Die Infos kommen oft nur über Medien.“
Der Zwangsabstieg von Adnet und die Rolle der 1b-Mannschaften machen die Lage heuer besonders kompliziert.

Mehr Aufsteiger oder Playoffs?
Herbert Hofer (UFC Bad Vigaun) bringt zwei Varianten ins Spiel: „Drei fixe Aufsteiger aus der 2. Klasse wären fair oder ein Relegationsspiel der Zweiten. Alternativ könnte man Playoffs wie im Süden auch in der Nordliga machen, das schafft Spannung.“
Kritik übt er an der fehlenden Struktur bei 1b-Teams: „Wer darf wann aufsteigen, wer nicht? Und warum stehen manche Fixaufsteiger schon fest, obwohl das sportlich nicht sicher ist? Das ist unverständlich.“
Trainer schlagen Alarm
René Eisner (UFC Altenmarkt) bringt es auf den Punkt: „Mehr Aufsteiger statt weniger Absteiger – aber keiner weiß vorab Bescheid. Das ist Wahnsinn!“
Werner Lederer (SK Taxenbach) sieht die Glaubwürdigkeit in Gefahr: „Fußball lebt von klaren Regeln. Wenn Fans und Vereine bis zum letzten Spieltag nicht wissen, wer auf- oder absteigt, leidet das ganze System.“ Er fordert: Meister sollen aufsteigen, Letzte absteigen und die Zweiten sollen in einer Relegation gegen Vorletzte spielen dürfen.
Zell-Trainer: „Klare Regeln – faire Planung“
Stefan Moser (FC Zell am See) sieht die größte Herausforderung in der Planung: „Die Personalplanung beginnt immer früher aber die Liga ist bis zum letzten Spieltag unklar. Eine klare Regelung vor Saisonstart wäre fairer für alle.“
Besonders die Sonderrolle der 1b-Mannschaften sorgt für Kritik: Wenn sie Meister werden, beeinflusst das das Auf- und Abstiegsgefüge in allen Klassen. Die Folge: Frust, Missverständnisse und sportlich fragwürdige Ergebnisse.

1b-Regelung als große Herausforderung
Johann Högler, Trainer des SV Anthering, ergänzt: „Diese Unsicherheit ist wahrscheinlich für viele Vereine nicht leicht, vor allem wenn es um die Planung für die nächste Saison geht. Besonders beim möglichen Aufstieg von der 1. Landesliga in die Salzburger Liga wird’s komplizierter, da man in der Salzburger Liga eine eigene 1b-Mannschaft stellen muss. Diese Regelung bringt einiges mit sich – eine eigene Liga, unterschiedliche Spieltermine, einen größeren Kader – das muss man erst stemmen.“
Trotz der Herausforderungen sieht Högler auch Positives: „Gerade in solchen Phasen zeigt sich, was den Amateurfußball ausmacht. Alle packen mit an, bringen sich ein, und oft entstehen neue Ideen und Weiterentwicklungen im Verein. Diese Situation kann die Vereine ein Stück weiterbringen. Ob eine andere Regelung sinnvoll wäre, kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, der Verband versucht alles so gut und so fair wie möglich zu gestalten.“