Bei Kurs: Bergsteiger stirbt vor Augen seiner Gruppe
Ein 38-jähriger ungarischer Bergsteiger ist am Sonntag bei einer Tour am Dachstein abgestürzt. Rettungskräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen.
Unfallhergang
Die neunköpfige Gruppe aus Ungarn hatte zwischen 26. und 30. Juni 2025 an einem Alpinkurs auf der Simonyhütte (2.205 Meter) teilgenommen. Am Sonntag teilte sich die Gruppe auf. Der 38-jährige Kursleiter brach gegen 9 Uhr gemeinsam mit zwei Auszubildenden – einer 32-jährigen Frau und ihrem gleichaltrigen Freund – zur Route "Niederer Dachstein Südgrat" auf. Der Mann stieg im vorerst leichten Gelände ungesichert voraus, während der 32-Jährige seine Partnerin am Standplatz nachsicherte. Die Frau hatte etwa die Hälfte der ersten Seillänge bewältigt, als sich der Kursleiter bereits rund 20 Meter oberhalb befand. Im Bereich der Hohen Dachsteinscharte wurde das Gelände deutlich steiler und anspruchsvoller. Rund 70 bis 80 Meter oberhalb des Gletscherbodens verlor der erfahrene Bergsteiger aus ungeklärter Ursache den Halt und stürzte ab.
Zeugen hören Absturz
Eine fünfköpfige Seilschaft vom Alpenverein Mödling befand sich zeitgleich auf dem Weg zum Schulteranstieg des Dachsteins. Die Gruppe konnte den Absturz akustisch wahrnehmen und begab sich sofort zum Unfallort, wo sie die reglose Person im Schnee fand und Erste Hilfe leistete.
Rettung ohne Erfolg
Die beiden Auszubildenden setzten umgehend einen Notruf ab und seilten sich zum Gletscherboden ab. Dort trafen sie kurz darauf auf das Notarztteam, das mit dem Hubschrauber zum Einsatzort flog. Die Reanimationsmaßnahmen wurden übernommen, blieben jedoch erfolglos. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des 38-jährigen Ungarn feststellen.