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Symbolbild zur Heavylog-Insolvenz: Lkw auf Autobahn, daneben brennende Geldscheine als Sinnbild für Millionenverluste in der Logistikbranche
Das Transportunternehmen Heavylog Transport & Logistik GmbH aus Münchendorf ist pleite. Über vier Millionen Euro Schulden bleiben zurück
Das Transportunternehmen Heavylog Transport & Logistik GmbH aus Münchendorf ist pleite. Über vier Millionen Euro Schulden bleiben zurück
photoschmidt | ultramarine5/iStock.com

Transportunternehmen pleite: Über 40 Jobs wackeln

30.09.2025 um 12:19, Marcel Toifl
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Das Transportunternehmen "Heavylog" aus Münchendorf ist pleite. Das Landesgericht Wiener Neustadt hat ein Konkursverfahren eröffnet.

Das Transportunternehmen "Heavylog Transport & Logistik GmbH" aus Münchendorf ist pleite. Das Landesgericht Wiener Neustadt eröffnete Ende September ein Konkursverfahren, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in einer Aussendung mitteilt. Der Betrieb ist eine Tochter der H & B Holding GmbH. Von der Zahlungsunfähigkeit sind 41 Arbeitsplätze betroffen.

Unternehmen und Hintergrund

Heavylog war auf Sonder- und Schwertransporte, Lagerung, Betriebsübersiedlungen sowie Maschinentransporte spezialisiert. Das Unternehmen verfügte weder über Beteiligungen noch über Liegenschaften. Die Muttergesellschaft und mehrere Schwestergesellschaften sind ebenfalls in Schwierigkeiten. XL-Kranlogistik befindet sich seit Juni in Insolvenz. W.e.s.t Straßentransport und HCR Crane Rental sind nicht mehr operativ tätig.

Schulden und Vermögen

Die Aktiva betragen lediglich 19.000 Euro. Dem stehen Verbindlichkeiten von rund 4,158 Millionen Euro gegenüber. Schon 2023 gab es ein Sanierungsverfahren mit einer geplanten Quote von 36 Prozent. An die Gläubiger floss nur eine Barquote von zehn Prozent. Weitere Zahlungen blieben aus. Gestiegene Personalkosten, Schadensfälle und Forderungsausfälle der Schwesterfirma XL-Kranlogistik verschärften die Lage. Der Konkursantrag erfolgte durch das Unternehmen selbst. Als Insolvenzverwalter ist Michael Lentsch bestellt.

Betroffene Mitarbeiter

41 Beschäftigte verlieren mit der Schließung ihre Arbeitsplätze. Ob einige von ihnen im Mutterkonzern unterkommen können, ist offen. Die Mehrzahl wird sich beim Arbeitsmarktservice melden. Forderungen der Gläubiger können bis zum 20. November angemeldet werden. Die Prüfungstagsatzung ist für den 4. Dezember anberaumt.

Branchenkontext

Österreichs Wirtschaft steckt weiter in der Krise. Im Bereich Verkehr und Lagerei waren im August etwa 2.000 Personen arbeitslos, das bedeutet ein Minus von 3,2 Prozent gegenüber 2024. Gleichzeitig stieg die Zahl der offenen Stellen stark an. Mit einem Plus von 46,5 Prozent verzeichnete der Logistiksektor den größten Zuwachs aller Branchen.

Lebensmittelpreise und Logistik

Die Preissteigerungen im Lebensmittelbereich setzen die Transportwirtschaft zusätzlich unter Druck. Laut Arbeiterkammer verteuerte sich der Warenkorb mit 40 Produkten des täglichen Bedarfs im Jahresvergleich um 8,2 Prozent. Höhere Lebenshaltungskosten belasten Konsumenten, mindern die Nachfrage und erschweren Preiskalkulationen in der Logistik. Für Unternehmen mit knappen Margen verschärft das die wirtschaftliche Lage.

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