Millionen-Schulden: Stahlunternehmen insolvent
Über das Vermögen der VERTICAL Metalconstruction GmbH wurde ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in einer Aussendung mitteilt. Von der Insolvenz sind etwa 81 Gläubiger und 6 Dienstnehmer betroffen.
Hintergrund des Unternehmens
Die VERTICAL Metalconstruction GmbH wurde im September 2006 gegründet und spezialisierte sich auf die Errichtung von Metall- und Glaskonstruktionen jeglicher Art. Als Geschäftsführer fungiert Herr Ing. Rüdiger Kopeinig, der auch hundertprozentiger Gesellschafter des Unternehmens ist. Im Unternehmen sind insgesamt sechs Dienstnehmer beschäftigt.
Ursachen der Insolvenz
Die Insolvenzursachen werden im Antrag wie folgt dargestellt: "Die noch bestehenden Großprojekte wurden vor der Pandemie auf Basis von Fixpreisvereinbarungen kalkuliert. Die dramatischen Preissteigerungen bei Rohstoffen – insbesondere Stahl, Aluminium und Glas – konnten durch diese Fixpreise nicht mehr abgefangen werden, wodurch es zu erheblichen Deckungsdifferenzen kam. Der Versuch, Nachverhandlungen mit Auftraggebern zu führen, blieb in der Regel erfolglos.
In der Folge erwirtschaftete die Schuldnerin zunehmend Verluste. Trotz intensiver Bemühungen, die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren, verschlechterte sich die finanzielle Situation des Unternehmens in den Folgejahren zusehends. Die Geschäftsführung setzte sowohl Eigenmittel als auch Fremdfinanzierungen ein, um das operative Geschäft aufrechtzuerhalten und bestehende Verbindlichkeiten zu bedienen. Zudem wurden innerbetriebliche Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, unter anderem durch Personalabbau, Kostenoptimierungen sowie die Konzentration auf margenstärkere Geschäftsbereiche.
Diese Maßnahmen vermochten die wirtschaftliche Talfahrt jedoch nicht nachhaltig aufzuhalten. Die bereits bestehende Unterauslastung, gepaart mit anhaltenden Zahlungsausfällen von Kunden sowie hohen Materialkosten, führte dazu, dass das Unternehmen zuletzt nicht mehr in der Lage war, seine laufenden Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Der Versuch, durch neue Aufträge Liquidität zu generieren, blieb mangels ausreichender Marktdynamik ohne den erhofften Erfolg.
Auch eine etwaige externe Kapitalzufuhr konnte nicht mehr akquiriert werden. Angesichts der bestehenden Zahlungsunfähigkeit sowie der Überschuldung des Unternehmens sieht sich die Geschäftsführung der Antragstellerin außerstande, den laufenden Geschäftsbetrieb wirtschaftlich fortzuführen"
Finanzielle Situation
Die Passiva des Unternehmens betragen rund 2.900.000 Euro. Aktiva sollen im Wert von rund 344.000 Euro vorhanden sein. Die Überschuldung errechnet sich daher mit rund 2.556.000 Euro.
Ausblick und weitere Schritte
Forderungsanmeldungen können ab sofort über den Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) angemeldet werden. Weitere Informationen zum Verfahren sind auf der Website des AKV verfügbar.