Direkt zum Inhalt
Absperrung einer Baustelle ein dreickiges Baustellenwarnschild ist auf einem Zaun angebracht
Die Auen Resort Bauträger GmbH ist insolvent. Die Schulden betragen über drei Millionen Euro.
Die Auen Resort Bauträger GmbH ist insolvent. Die Schulden betragen über drei Millionen Euro.
Joachim Heller/iStock.com

Millionenpleite: Kärntner Bauträger insolvent

18.09.2025 um 13:14, Marcel Toifl
min read
Die Auen Resort Bauträger GmbH ist insolvent. Das Projekt Karawankenblick-Velden scheitert nach Streit mit einer Baufirma. Das Konkursverfahren läuft.

Die Auen Resort Bauträger GmbH ist insolvent. Das Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt meldete beim Landesgericht Klagenfurt Konkurs an. Eine Sanierung ist nicht vorgesehen, die Gesellschaft wird abgewickelt. Laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) belaufen sich die Passiva auf rund 3,3 Millionen Euro.

Insolvenzantrag in Klagenfurt

Der Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens wurde am 18. September 2025 gestellt und vom Gericht bewilligt. Als Insolvenzverwalterin bestellte das Landesgericht Mag. Sophie Wagner, Rechtsanwältin in Klagenfurt. Forderungen können ab sofort über den AKV angemeldet werden.

Projekt Karawankenblick-Velden

Die Gesellschaft wurde 2019 gegründet, um das Bauträgerprojekt „Karawankenblick-Velden“ umzusetzen. Geplant war die Errichtung einer hochwertigen Wohnanlage mit vier Doppelhäusern und sieben Einfamilienhäusern samt Tiefgarage. Das Projekt konnte „weitgehend umgesetzt und teilweise abgeschlossen“ werden, wie es im Insolvenzantrag heißt. Dienstnehmer wurden nicht beschäftigt.

Gründe für das Scheitern

Bei der Abwicklung kam es zu „massiven Auseinandersetzungen mit der Teilgeneralunternehmerin“. Laut Antrag sei es zu „schwerwiegenden technischen Mängeln“ gekommen. Dies habe „bei den bereits übergebenen bzw. verkauften Objekten zu erheblichen Verzögerungen bei der Auszahlung der Kaufpreisraten sowie zur Unterbrechung des Verwertungsprozesses“ geführt.

Die Bauarbeiten wurden zunächst vorläufig, später endgültig eingestellt. Der Rücktritt vom Bauvertrag, Ersatzvornahmen und die Geltendmachung von Versicherungsansprüchen waren die Folge. Im laufenden Prozess vor dem Landesgericht Klagenfurt klagt die Teilgeneralunternehmerin auf Werklohn. Dieses Verfahren ist durch die Insolvenzeröffnung unterbrochen.

Auch die Bank zog die Kreditlinie ein. „Hier konnte jedoch keine Einigung gefunden werden, vielmehr wurde die Kreditlinie seitens der finanzierenden Bank fällig gestellt“, heißt es im Antrag.

Finanzlage und Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten betragen laut Insolvenzantrag 2,437 Millionen Euro zuzüglich einer bestrittenen Klagsforderung in Höhe von rund 872.000 Euro. Rund 2,26 Millionen Euro entfallen auf die Bank. Dem stehen Aktiva im Wert von rund 742.800 Euro gegenüber. Zusätzlich macht das Unternehmen Schadenersatzforderungen von etwa 1,5 Millionen Euro geltend, deren Durchsetzbarkeit aber ungewiss ist.

Verfahrensdaten

Anmeldefrist für Gläubiger ist der 13. Oktober 2025. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 28. September 2025 um 12 Uhr statt. Eine weitere Tagsatzung ist für den 28. Oktober 2025 angesetzt.

more