Nach sieben Jahren: SPÖ-Politikerin tritt zurück
- Sara Schaar tritt zurück
- Reaktionen aus der SPÖ
- Spekulationen und Dementi
- Nachfolge und weitere Schritte
Sara Schaar legt ihr Amt als Kärntner Landesrätin zurück. Mit 22. Oktober verlässt sie die Landesregierung, der sie seit April 2018 angehörte. In dieser Zeit verantwortete sie die Bereiche Umwelt-, Klima-, Naturschutz-, Frauen- und Generationenpolitik. Ein offizieller Grund für den Rücktritt wurde von der SPÖ Kärnten nicht genannt. In einem Schreiben an Parteimitglieder erklärt Schaar, sie werde künftig „in der Landespartei einen eigenen Bereich strategisch aufbauen“.
Sara Schaar tritt zurück
Die 40-jährige Spittalerin teilte ihren Schritt über die Landes-SPÖ mit. Sie schrieb, es sei nun an der Zeit, dass nach der langen Amtsführung von Landeshauptmann Peter Kaiser „eine neue Generation“ übernehme. Die Entscheidung fiel nach mehr als sieben Jahren im Amt. Der Rücktritt wird mit 22. Oktober wirksam.
Reaktionen aus der SPÖ
Landesparteichef Daniel Fellner würdigte Schaars Einsatz. In einer Aussendung sagt er: „Sara Schaar hat in den vergangenen Jahren unermüdlich für soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Chancengleichheit gearbeitet.“ Sie habe sich, so Fellner weiter, „in einer herausfordernden Zeit stets mit Herz und Haltung für Kärnten eingesetzt“. Besonders hebt er ihre Rolle in der Lösung der Natura-2000-Thematik hervor. Mit „großem Einsatz, Fachkompetenz und Dialog auf Augenhöhe“ sei es ihr gelungen, eine faire Vereinbarung zwischen Landwirten, Gemeinden und dem Land zu erzielen. Fellner sprach von einem wichtigen Schritt für den Schutz sensibler Naturflächen.
Er bezeichnet Schaar außerdem als „treibende Kraft hinter der Kärntner Klimastrategie 2030“. Mit Programmen wie „Raus aus Öl und Gas“ habe sie den Umstieg auf erneuerbare Energien aktiv gefördert. „Sara hat Politik nie als Selbstzweck verstanden, sondern als Dienst an den Menschen“, so Fellner. Die SPÖ bedankte sich für „langjährige, engagierte Zusammenarbeit“ und sprach von „Respekt und Anerkennung“ für Schaars Arbeit.
Spekulationen und Dementi
Im Vorfeld hatte die Kleine Zeitung berichtet, dass eine Ablöse Schaars bevorstehe. Laut dem Bericht habe das Verhältnis zwischen Fellner und Schaar seit einiger Zeit als angespannt gegolten. Medien vermuteten einen Zusammenhang mit Missständen in der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere mit dem SOS-Kinderdorf-Skandal. Die SPÖ Kärnten dementierte diese Spekulationen am Montagabend entschieden.
Schaar selbst nahm in einem Posting auf Social Media Bezug auf die Causa. Ihr sei es wichtig gewesen, „den SOS-Kinderdorf-Skandal so weit aufzuarbeiten, dass alle notwendigen Schritte für eine Neuorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe eingeleitet sind“.
Nachfolge und weitere Schritte
Die SPÖ Kärnten kündigte an, die Nachfolge Schaars in den kommenden Tagen zu regeln. Eine Pressekonferenz unter dem Titel „Personalentwicklung“ ist für Dienstag angesetzt. Dort soll entschieden werden, wer den Ressortbereich künftig übernimmt. Die Kleine Zeitung bringt den Präsidialleiter der Kärntner Bildungsdirektion Peter Reichmann ins Spiel.