Peter Stöger nach Derby: "Beschissene Pleite"
Inhalt
- Vom Höhenflug zum Dämpfer
- „Jedes Tor hätten wir verteidigen können“
- Zwischen Kritik und Feinfühligkeit
- Blick nach Europa
Rapid Wien musste am Sonntag eine bittere Derby-Pleite hinnehmen. Im eigenen Stadion kassierten die Hütteldorfer eine 1:3-Niederlage gegen die Austria, es war die erste Liga-Pleite in der laufenden Saison. Trainer Peter Stöger, selbst eine Ikone beider Wiener Klubs, fand nach Schlusspfiff klare Worte: „So deppert darfst du nicht verteidigen.“
Vom Höhenflug zum Dämpfer
Nach einem furiosen Start in die Bundesliga-Saison war Rapid zuletzt ins Straucheln geraten. Dem 1:1 gegen den GAK folgte nun die Niederlage im 347. Wiener Derby. Zwar stehen die Grün-Weißen nach acht Runden noch an der Tabellenspitze, doch Sturm Graz sitzt den Wienern im Nacken. Die Steirer haben zwei Punkte weniger und zudem ein Nachtragsspiel gegen die WSG Tirol in der Hinterhand.
Trotzdem wollte Stöger nicht von einem Negativtrend sprechen. „Wir sind okay unterwegs. Man kann einmal ein Spiel verlieren, aber wir sind enttäuscht, dass es gerade im Derby passiert ist“, so der 58-Jährige.
„Jedes Tor hätten wir verteidigen können“
Besonders die Art und Weise des Derby-Auftritts ärgerte Stöger. Alle drei Gegentreffer seien vermeidbar gewesen: „Jedes Tor hätten wir zwei-, dreimal verteidigen können, da bin ich schon enttäuscht.“
Beim 0:1, das nach einer eigenen Ecke fiel, platzte ihm der Kragen: „Das darf dir nicht passieren, dass bei einer eigenen Ecke jemand allein aufs Tor läuft. Wir hatten besprochen, dass sie im Umschalten gefährlich werden können. Das ist ganz einfach zu billig.“
Auch der schnelle Gegentreffer zum 1:2, nur eine Minute nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich, sei besonders bitter gewesen: „Depperter geht es nicht. Es gibt nichts Schöneres, wenn du gleich nach der Pause den Ausgleich machst. Und nichts Blöderes, wenn du es gleich wieder hergibst. Psychologisch war das sicher nicht das Beste für uns.“
Zwischen Kritik und Feinfühligkeit
Nach Abpfiff sprach Stöger von einer „beschissenen Pleite“. Dennoch betonte er, dass er nun das richtige Maß finden müsse: „Jetzt muss ich feinfühlig sein. Vielleicht muss ich nachschärfen.“ Der erfahrene Trainer weiß, dass es in der aktuellen Phase gilt, die Balance zwischen Kritik und Motivation zu halten.
Blick nach Europa
Die Grün-Weißen müssen den Derbyfrust schnell abschütteln, denn das nächste Highlight wartet schon am Donnerstag. In der UEFA Conference League gastiert Rapid bei Lech Posen. „Es ist unser Anspruch, dass wir da etwas mitnehmen, aber es wird keine einfache Aufgabe“, stellte Stöger klar.
Auch in der Liga wird es nicht leichter: Am kommenden Sonntag steht das Auswärtsspiel beim ehemaligen Ligakrösus Red Bull Salzburg auf dem Programm.