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Formel-1-Start in Katar
Verstappen holt sich in Katar überlegen den Sieg vor Piastri und Sainz.
Verstappen holt sich in Katar überlegen den Sieg vor Piastri und Sainz.
APA / AFP

Verstappen jubelt: McLaren verschenkt WM-Sieg in Katar

30.11.2025 um 18:46, APA, Red
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Max Verstappen gewinnt überraschend den Großen Preis von Katar und verschärft den Dreikampf um den WM-Titel. Norris und Piastri müssen ins Abu-Dhabi-Finale.

Mit einem erfolgreichen Strategie-Poker und dem Sieg beim Großen Preis von Katar hat Max Verstappen die Entscheidung im Formel-1-Titelkampf vertagt. Der Red-Bull-Pilot überflügelte am Sonntag unerwartet seine vor ihm gestarteten Rivalen im McLaren. Sprint-Sieger Oscar Piastri wurde Zweiter, WM-Leader Lando Norris kam im vorletzten Saisonrennen nach einer suboptimalen Boxenstopp-Taktik nicht über Platz vier hinaus. Damit kommt es im WM-Dreikampf zum Showdown in Abu Dhabi.

Strategie-Poker entscheidet Katar-Rennen

Das Podium komplettierte überraschend und zum zweiten Mal in dieser Saison Williams-Pilot Carlos Sainz als Dritter. Norris konnte seinen ersten "Matchball" damit nicht verwerten und liegt nur noch zwölf Punkte vor Titelverteidiger Verstappen. Der von der Pole Position gestartete Piastri hat vor dem letzten Grand Prix in der kommenden Woche einen Rückstand von 16 Zählern auf Norris. Verstappen, der vor drei Monaten bereits 104 Punkte zurückgelegen war und seine Chancen auf den fünften WM-Titel in Folge am Leben hielt, feierte auf dem Lusail International Circuit seinen dritten Grand-Prix-Sieg hintereinander und den 70. in seiner Karriere.

Podiums-Überraschung bei Williams

"Es ist unglaublich. Sehr gut gemacht mit der Strategie, das war großartig. Wir sind weiter dabei!", funkte Verstappen, der mit seinem siebenten Saisonsieg mit Norris gleichzog, glücklich an die Box. Piastri war nach einem nahezu perfekten Wochenende in der Wüste hingegen "sprachlos" über die verpatzte Strategie seines Teams knapp außerhalb von Doha. Norris hat in Abu Dhabi trotzdem weiter alles in der eigenen Hand, ein dritter Platz würde ihm für seinen ersten WM-Titel genügen.

Startphase voller Risiko und Spannung

Die Ausgangslage in Katar versprach Spannung, weil die drei WM-Kandidaten auf den ersten drei Positionen ins Rennen gingen. Verstappen hatte hinter dem McLaren-Duo Piastri und Norris wenig zu verlieren und konnte volles Risiko gehen. Piastri erwischte einen guten Start und verteidigte seine Führung souverän, dahinter zog Verstappen an Norris vorbei.

Vor den Augen internationaler Prominenz wie Tennis-Superstar Novak Djokovic, der McLaren die Daumen drückte, oder Ex-Fußballer David Beckham suchte Piastri die Flucht nach vorne. Da die Reifen aus Sicherheitsgründen nur 25 Runden auf den Boliden bleiben durften, mussten die Piloten auf dem Lusail International Circuit zweimal an die Box. In der 7. von 57 Runden sorgte Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg nach einem Crash mit dem Alpine von Pierre Gasly für eine Safety-Car-Phase, die einiges auf den Kopf stellen sollte.

Safety-Car-Chaos wirbelt alles durcheinander

Denn während sich das ganze Fahrerfeld inklusive Verstappen für einen Reifenwechsel entschied, verzichtete das McLaren-Duo auf den Boxenstopp. Norris monierte, dem Red Bull nicht in die Box gefolgt zu sein, sein Team reagierte gelassen. "Sie haben ihre strategische Flexibilität verloren", wurde dem WM-Leader am Funk gesagt. Das neue Motto: Den Vorsprung auf Verstappen so weit wie möglich ausbauen. Das gelang trotz der älteren Reifen zumindest phasenweise.

McLaren gibt das Rennen aus der Hand

Das McLaren-Duo kam nach dem ersten Boxenstopp auf den Plätzen vier und fünf haarscharf vor einem längeren Pulk von Autos wieder auf die Strecke und hielt somit die Siegchancen am Leben. Während Piastri im Fernkampf mit Verstappen etwas Zeit gutmachte, unterlief Norris ein kleiner Fehler. Piastri kam nach seinem zweiten Reifenwechsel aber mit deutlichem Rückstand hinter dem Red-Bull-Rivalen wieder auf die Strecke, Norris gar nur auf Platz fünf hinter Sainz und Mercedes-Rookie Kimi Antonelli.

Verkorkster Abend für Norris

Verstappen fuhr dem Grand-Prix-Sieg locker entgegen. Piastri schaffte es nicht mehr, an den Niederländer heranzukommen. Norris ging hingegen kurz vor Schluss noch an Antonelli vorbei und sicherte sich noch zwei weitere Punkte an einem sonst verkorksten Abend.

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