ÖFB-Spiel in Bosnien: Diskussionen um Skandal-Schiri
Inhalt
- Fehlentscheidung bei der EURO
- Wiedersehen unter besonderer Beobachtung
- Kritik auch auf internationaler Bühne
Wenn heute Abend um 20:45 Uhr in Zenica das WM-Qualifikationsspiel zwischen Bosnien und Österreich angepfiffen wird, richtet sich die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Spieler, sondern auch auf den Unparteiischen. Die UEFA hat den Spanier Jesús Gil Manzano für die Leitung der Partie nominiert, eine Entscheidung, die für Gesprächsstoff sorgt.
Fehlentscheidung bei der EURO
Der 41-jährige Schiedsrichter ist in Österreich kein Unbekannter. Bei der Europameisterschaft 2024 leitete er das Auftaktspiel der ÖFB-Auswahl gegen Frankreich in Düsseldorf. Damals entschied er in einer strittigen Szene nicht auf Eckball für Österreich, sondern auf Abstoß. In der unmittelbar folgenden Aktion unterlief Maximilian Wöber ein Eigentor, das zum entscheidenden 0:1 führte.
Die TV-Bilder belegten den Fehler klar, was Teamchef Ralf Rangnick zu deutlicher Kritik veranlasste. Auch die UEFA reagierte: Gil Manzano wurde nach diesem Vorfall von der EM-Endrunde abgezogen und nicht mehr eingesetzt.
Wiedersehen unter besonderer Beobachtung
Umso größer ist die Überraschung, dass Schiedsrichterboss Roberto Rosetti den Spanier nun mit einem weiteren ÖFB-Spiel betraut. Für Rangnick und seine Mannschaft bedeutet das ein Wiedersehen, das bereits im Vorfeld für Unruhe sorgt.
Es ist nicht die erste Begegnung. Schon im Oktober 2023 leitete Gil Manzano das EM-Qualifikationsspiel Österreich gegen Belgien im Wiener Ernst-Happel-Stadion, das mit einer 2:3-Niederlage für das ÖFB-Team endete.
Kritik auch auf internationaler Bühne
Gil Manzano ist in Europa ein erfahrener, aber nicht unumstrittener Schiedsrichter. Er leitete in der vergangenen Saison vier Spiele in der Champions League und war auch in der WM-Qualifikation im Einsatz, unter anderem beim 5:1-Sieg Kroatiens gegen Tschechien.
Für Schlagzeilen sorgte er jedoch besonders im spanischen Ligaalltag. Im Mai 2025 wurde er nach dem Duell zwischen Valencia und Real Madrid heftig kritisiert. Gil Manzano hatte kurz vor dem Abpfiff eine Flanke unterbrochen, obwohl Jude Bellingham den Ball bereits ins Tor geköpft hatte. Der Treffer zählte nicht, das Spiel endete ohne den vermeintlichen Ausgleich. Real Madrids Klub-TV sprach in der Folge vom „größten Skandal der jüngeren Vergangenheit“.