Nadal: "Lieber ein neuer linker Fuß als der 14. Titel..."

Ob Nadal im Halbfinale Alexander Zverev ohne dessen Verletzung besiegt hätte, wird man nie erfahren und Casper Ruud war im Finale einfach mental nicht bereit, ihm war der Anlass eine Nummer zu groß - so kam Rafael Nadal nach seinem epischen Viertelfinal-Erfolg über Novak Djokovic tatsächlich zu einem 22. Grand-Slam-Turniersieg, 14 davon gelangen ihm im Stade Roland Garros im Westen von Paris.

Mit narkotisiertem linken Fuß

Wie er danach im Eurosport-Interview aber zugab: Das war nur möglich, weil sein chronisch kranker linker Fuß mit Narkosemittel vollgespritzt war und er damit den Schmerz nicht spürte, welcher ihm das Müller-Weiß-Syndrom verursacht. Es ist aber auch ein großes Risiko, Zverev ist auch mit vollem Gefühl im Fuß umgeknickt und droht nun monatelang auszufallen.

Auf die Frage, wie viele Spritzen er im Turnierverlauf bekommen hat, antwortete Nadal nur: "Das wollt ihr gar nicht wissen!" Und dem Endspiel gegen Ruud sagte Nadal sogar, er wäre jederzeit gerne bereit, diesen 14. Paris-Titel durch einen neuen linken Fuß zu tauschen: "Damit wäre ich im Alltag viel glücklicher! Das Gefühl des Sieges geht vorbei, aber der Schmerz bleibt!"

Alternative Therapieformen

In den kommenden Tagen versucht Nadal eine spezielle Therapieform, bei der auch Teile der Nervenbahnen verbrannt werden. Sollte diese Behandlung tatsächlich eine Erleichterung bringen, stünde einer Fortsetzung der Karriere nichts im Wege, sagt Nadal, "aber wenn nicht, muss ich mich wohl einer großen Operation unterziehen und beurteilen, was für meine Zukunft der richtige nächste Schritt ist."

Am Freitag ist der Spanier 36 Jahre alt geworden. Ein gröberer operativer Eingriff würde praktisch sicher das Ende der sportlichen Laufbahn bedeuten, die immer von Verletzungen und Schmerzen begleitet gewesen ist. "Es ist ganz klar", so der Champion aus Mallorca, "dass ich unter den Umständen, unter denen ich in Paris gespielt habe, nie wieder spielen kann und spielen will!"