Dortmund: Sabitzer erkämpft sich Sonderrolle
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Noch im Sommer schien die Zukunft von Marcel Sabitzer bei Borussia Dortmund ungewiss. Mehrere Klubs hatten Interesse signalisiert, ein Abgang galt als wahrscheinlich. Doch BVB-Trainer Niko Kovac stellte sich quer und verhinderte den Verkauf. Heute, wenige Monate später, ist Sabitzer kaum mehr aus der Startelf wegzudenken.
Vertrauen von Kovac
Fünfmal stand der 30-jährige ÖFB-Star in den ersten sechs Saisonspielen in der Startformation. Besonders beim 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg zeigte Sabitzer eindrucksvoll, warum ihn Kovac so schätzt: Mit seiner Antizipation gewann er zahlreiche Bälle, einer davon leitete das entscheidende Tor von Karim Adeyemi ein. Der Ex-Salzburger knallte den Ball mit 126 km/h ins Netz, ein Highlight, das den soliden Saisonstart des BVB (zehn Punkte aus vier Spielen) abrundete.
Kovac lobte Sabitzers Erfahrung, Disziplin und Einsatzfreude. Vor dem Champions-League-Spiel bei Juventus Turin stellte er klar, warum er den Österreicher einem teuren Neuzugang vorzieht: „Er bringt Routine auf höchstem Niveau mit.“
Neuer Anker im Mittelfeld
Im Zusammenspiel mit Felix Nmecha bildet Sabitzer ein starkes Duo im Zentrum. Während Nmecha für kreative Impulse sorgt, agiert Sabitzer als „Raumpolizist“. Schon weit vorne lauert er auf Ballverluste, um sofort ins Gegenpressing umzuschalten, genau jenes Spiel, das Kovac liebt. Auch intern wirkt der Steirer gefestigter: War er in der Vergangenheit als Einzelgänger in der Kabine bekannt, berichten Insider nun von einem integrativen, wichtigen Teamspieler.
Die Sonderrolle
Laut „Bild“ gehört Sabitzer inzwischen sogar zum engsten Vertrautenkreis des Trainers. Kovac pflegt seit jeher einen sogenannten „Geheimrat“ – ein Kreis aus Spielern, die besonders nah am Coach stehen und als verlängerter Arm auf dem Platz fungieren. Bislang waren das vor allem Kapitän Emre Can und Pascal Groß. Nun wurden auch Sabitzer, Julian Brandt und Waldemar Anton in diesen Kreis aufgenommen.
Konkurrenz unter Druck
Während Sabitzer seine Rolle stärkt, tut sich ein anderer schwer. Jobe Bellingham, Bruder des ehemaligen BVB-Stars Jude Bellingham, kam für 30 Millionen Euro nach Dortmund, konnte die hohen Erwartungen bislang aber nicht erfüllen. Gegen Wolfsburg wurde er erst spät eingewechselt, ohne großen Effekt. Kovac verteidigt seinen Youngster: „Er muss sich erst eingewöhnen.“