Herbert Prohaska wird 70: Seine besten Sprüche
Herbert Prohaska glänzte schon am Platz mit Übersicht und Eleganz. Später verzauberte er das Publikum mit seiner Stimme. Zwischen Österreichs Mittelfeld und dem ORF-Studio liegen Jahrzehnte. Sein Schmäh, seine Sprüche bleiben den heimischen Fußballfans im Kopf.
Spielerzeit mit Schmäh
Herbert „Schneckerl“ Prohaska begann seine Karriere bei der Austria Wien. Später zog es ihn nach Italien zu Inter Mailand und zur AS Roma. Auf dem Spielfeld überzeugte er mit feinem Fuß, abseits davon fiel er durch seine saloppe Ausdrucksweise auf. Schon als Aktiver war klar: Da spricht einer, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.
Trainer, Kommentator, Legende
Nach seiner Karriere übernahm Prohaska das Nationalteam. Seine Zeit als Teamchef blieb durchwachsen, dafür umso zitierfreudiger. Richtig zur Kultfigur wurde er als TV-Analytiker beim ORF. Seine Sprüche reichen vom tiefgründigen Nonsens bis zur feinen Beobachtung – stets gewürzt mit Simmeringer Charme.
Sager Für Die Ewigkeit
- „San a poa Huankinda dabei!“
Gesagt vor einer Live-Schaltung beim testspiel Österreich gegen Spanien, als die Kamera schon lief. Prohaska wusste davon nichts. - „Heute haben wir uns ganz gut aus der Atmosphäre gezogen.“
Ein Klassiker des sinnfreien Satzbaus. Atmosphäre als Gegner – gefährlich. - „Da haben andere Mannschaften schon viel höher verloren.“
Kommentar zur 0:5-Pleite Liechtensteins gegen Spanien. Prohaska selbst kassierte einst ein 0:9 gegen dieselben Spanier. - „Sein bester Pfiff war der Schlusspfiff.“
Kurze Bewertung eines Schiedsrichters. Treffender geht’s kaum. - „Der Roland Linz hat sich schon viel bewegt. Aber in einem Tempo, wo man ihn nicht anspielen kann.“
Charmante Schelte an Roland Linz nach einem torlosen Match gegen Paraguay. - „Spucken ist eines der schlimmsten Dinge. Vor allem im Sport, aber auch im Leben.“
Prohaska über die Spuck-Affäre Totti gegen Poulsen bei der EM 2004. - „Das Spiel war ausgeglichen, darum ist die Führung der Engländer verdient.“
Gehört in jedes Lexikon der Fußball-Logik. - „Die Chancen stehen bei 50:50. Für beide.“
Ein mathematischer Schnellkurs, made in Wien. - „Wenn Frank Stronach sagt: Der Ball ist eckig, hat er es nicht gern, wenn du sagst: Nein Frank, der Ball ist rund.“
Über die Eigenheiten des Fußballmäzens im Jahr 2000. - „Gute Nacht!“
Sein legendärer Schlusssatz am Ende fast jeder ORF-Fußballübertragung. - „Hinter uns steht ja gar nicht der Eiffelturm, wir stehen eigentlich in Klagenfurt im Minimundus.“
Nonchalante Antwort auf Fake-Vorwürfe während der ORF-Übertragung der EM 2016 – samt Miniatur-Sightseeing.