Herzversagen bei Charity-Event: Ex-Radstar tot
Er trat in die Pedale, um etwas Gutes zu tun und verlor dabei sein Leben. Der frühere belgische Radprofi Ludo Dierckxsens ist im Alter von nur 60 Jahren gestorben. Beim Benefiz-Rennen „1000 km gegen Krebs“ im flandrischen Dendermonde brach er am Donnerstag plötzlich zusammen. Augenzeugen berichten von einem dramatischen Moment: Dierckxsens soll während der Fahrt vom Rad gestürzt sein – sein Herz hatte einfach aufgehört zu schlagen. Sanitäter waren sofort zur Stelle, leiteten eine Reanimation ein. Doch jede Hilfe kam zu spät. Der Veranstalter bestätigte den tragischen Todesfall mit den Worten: „Der Rettungsdienst war sehr schnell vor Ort und führte eine Herz-Lungen-Reanimation durch. Leider konnte Ludo nicht gerettet werden.“ Die Nachricht schockiert Radsport-Fans und Kollegen weit über Belgien hinaus.
Triumph bei der Tour
Ludo Dierckxsens war kein gewöhnlicher Radrennfahrer, er war ein Spätzünder mit Herz, der sich seinen Platz im Profipeloton hart erkämpft hatte. Erst mit 30 Jahren wurde er Profi, kämpfte sich durch kleinere Teams und Rennen, bis er 1999 sein größtes Jahr erlebte: Er wurde belgischer Meister auf der Straße – ein Titel, von dem viele Profis ein Leben lang träumen. Nur wenige Wochen später setzte er bei der Tour de France ein sportliches Ausrufezeichen: Auf der 11. Etappe gelang ihm ein sensationeller Solo-Ausreißversuch und er gewann. Ein Husarenritt, der ihn über Nacht zum Nationalhelden machte. In seinem markanten Gelb-Rot-Schwarzen Meistertrikot fuhr er der Welt davon. Belgien lag ihm zu Füßen.
Der tiefe Fall
Doch die Freude währte nicht lange. Nach dem Etappensieg wurde bekannt, dass Dierckxsens ohne ärztliche Genehmigung ein kortisonhaltiges Medikament eingenommen hatte. Sein Team reagierte sofort und schloss ihn aus dem Rennen aus. Die Sperre: sechs Monate. Der Medikamentskandal traf den Publikumsliebling schwer. Er hatte sich nichts Böses dabei gedacht und sprach offen über die Einnahme bei der Tour-Pressekonferenz. Gerade diese Ehrlichkeit wurde ihm zum Verhängnis. Dennoch kehrte er zurück, fuhr weiter – mit Stolz, mit Willenskraft, mit Liebe zum Radsport.
Tod bei seiner Leidenschaft
Dass er nun ausgerechnet bei einem Wohltätigkeitsrennen gestorben ist, macht den Verlust umso tragischer. Dierckxsens fuhr bei "1000 km gegen Krebs", ein Rennen, bei dem jedes Team pro zurückgelegtem Kilometer Spendengelder sammelt. Ein Rennen für Menschen, die kämpfen. Ein Rennen für Hoffnung. Ludo war mittendrin und wollte helfen. Der 60-Jährige starb bei dem, was er liebte: auf dem Rad, im Einsatz für andere.
Die Radsportwelt trauert
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der belgischen Sportwelt. Zahlreiche ehemalige Kollegen meldeten sich mit bewegenden Worten. Viele beschrieben ihn als „Kämpfer mit Charakter“, als jemanden, der „nie aufgab und das Herz auf der Zunge trug“. In sozialen Netzwerken wird Dierckxsens nun gefeiert wie einst nach seinem Tour-Sieg.