Dragovic verletzt: Austria bangt um Abwehrchef

Austria Wien hat sich nach einem schwachen Saisonstart zurückgemeldet. Mit dem knappen 3:2-Erfolg gegen Ried feierten die „Veilchen“ bereits den dritten Sieg in Serie. In der Tabelle kletterte die Mannschaft von Trainer Stephan Helm damit auf Rang sieben. Der Coach lobte nach dem Spiel die Moral seines Teams: „Ich kenne meine Mannschaft inzwischen sehr gut, die braucht man nie abzuschreiben. Sie hat einen unglaublichen Willen und Moral. Solche Siege tun dann umso besser, weil man sich wieder selbst viel bewiesen hat.“

Am Sonntag wartet mit dem 347. Wiener Derby gegen Rapid Wien der nächste große Prüfstein. Die Partie wird um 17 Uhr angepfiffen und live auf ORF1 sowie Sky übertragen. Für die Austria ist es nicht nur eine prestigeträchtige Begegnung, sondern auch eine Chance, den positiven Trend zu bestätigen und sich endgültig aus der unteren Tabellenregion zu lösen. Rapid wiederum will nach zuletzt wechselhaften Leistungen Wiedergutmachung leisten.

Ausgerechnet vor diesem Schlagerspiel muss die Austria allerdings um ihren Abwehrchef bangen. Aleks Dragovic, 100-facher Nationalspieler und unangefochtener Führungsspieler in der Defensive, verletzte sich beim Sieg gegen Ried. Zur Halbzeit musste er mit Adduktorenproblemen ausgewechselt werden. Eine MRT-Untersuchung am Montag brachte eine ungewöhnliche Diagnose: gleich zwei Zerrungen in derselben Partie. 

Der 33-Jährige selbst gibt sich kämpferisch: „Ich werde alles tun, damit ich im Derby dabei sein kann“, sagte Dragovic gegenüber „Heute“. Ob sein Einsatz tatsächlich möglich ist, hängt nun vom Heilungsverlauf in den kommenden Tagen ab.

Die Diagnose gleich zweier Zerrungen wirft Fragen auf. Medizinisch ist dieser Befund zwar nicht ausgeschlossen, aber durchaus selten. Für die Austria bedeutet das eine zusätzliche Unsicherheit: Selbst wenn Dragovic rechtzeitig fit wird, stellt sich die Frage, ob er die Intensität eines Wiener Derbys körperlich durchhalten kann.

Das Wiener Derby ist seit Jahrzehnten ein Fixpunkt im österreichischen Fußballkalender und elektrisiert beide Fanlager. Mit über 300 bisherigen Aufeinandertreffen ist es das traditionsreichste Duell des Landes. Für die Austria-Anhänger ist die Hoffnung groß, dass ihr Abwehrchef rechtzeitig fit wird und die Defensive gegen Rapid stabilisieren kann.