Alaba über Verletzung: „Habe gelernt, was Geduld heißt“
- Gänsehaut-Moment in Wien?
- WM als großes Ziel
- Österreich als Favorit?
- „Sind ein eingeschworener Haufen“
- Auf dem Weg zur Topform
- Die Lehren aus der Verletzung
Nach 485 Tagen ohne Einsatz für das österreichische Nationalteam steht David Alaba vor seinem Comeback. Der Kapitän könnte am Donnerstag in Wien gegen Serbien erstmals seit dem 2:0-Erfolg gegen Deutschland im November 2023 wieder für Österreich auflaufen.
Im Interview mit der Austria Presse Agentur (APA) sprach der 32-Jährige über seine Rückkehr, seine Genesung und das große Ziel der WM-Teilnahme. „Für mich war es bisher jedes Mal eine unbeschreibliche Ehre, das eigene Land vertreten zu dürfen, und das ist es immer noch“, sagte Alaba. „Ich brenne darauf, wieder mit den Jungs zu trainieren und zu spielen. Ich freue mich wirklich sehr.“
Gänsehaut-Moment in Wien?
Schon bei seinem Comeback für Real Madrid im Jänner wurde Alaba von den Fans gefeiert. Nun erwartet ihn in Wien ein weiteres emotionales Highlight. „Unabhängig von mir bereiten uns unsere Fans immer einen Wahnsinns-Empfang. Natürlich kribbelt es schon. Ich freue mich, wieder vor unseren Fans auf dem Platz zu stehen. Ich bin mir sicher, dass es besonders wird“, so der Abwehrchef.
WM als großes Ziel
Mit dem Nationalteam geht es für Alaba um mehr als nur sein Comeback – die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2026 ist das große Ziel. „Es ist ein ganz großes Ziel von uns allen, das wir erreichen wollen. Wir wollen bei der WM dabei sein, ganz klar. Das werden wir uns verdienen und wir werden uns dafür zerreißen“, betonte er.
Die Qualifikation für das Turnier in Nordamerika würde einen Meilenstein in seiner Karriere bedeuten. „Natürlich habe ich mir immer wieder vor Augen geführt, dass ich noch viel erreichen will in meiner Karriere, auch mit Österreich. Da gehört die WM-Teilnahme definitiv dazu“, erklärte er weiter.
Österreich als Favorit?
In der Qualifikationsgruppe mit Rumänien gilt das ÖFB-Team als Favorit. Doch Alaba warnt vor zu großer Selbstsicherheit: „Es gibt im Weltfußball keine kleinen Mannschaften mehr, absolut nicht. Wir müssen jedes Spiel in dieser Gruppe mit 100 Prozent angehen, und nur dann werden wir am Ende erfolgreich sein. Aber diese Chance, die wir haben, werden wir mit allem, was wir haben, ergreifen. Und wir alle glauben daran.“
„Sind ein eingeschworener Haufen“
Auch während seiner Verletzung war Alaba oft beim Team dabei. Die besondere Stimmung in der Mannschaft ist für ihn ein entscheidender Erfolgsfaktor. „Wir sind ein absolut eingeschworener Haufen, eine Truppe richtig guter Freunde. Jeder freut sich immer richtig, hierher zu kommen, beim Team dabei zu sein. Jeder kämpft für den anderen. Das ist eine große Stärke“, lobte er den Teamgeist.
Zudem sieht Alaba die individuelle Qualität im Kader als enorm hoch an. „Jeder von uns ist bei seinem Team eine zentrale Stütze und zeigt Woche für Woche Topleistungen. Viele gute, junge Jungs kommen nach. Wir haben bei der EURO wieder bewiesen, was wir können, und wollen weiterhin unseren Weg gehen. Wir können stolz auf unser Team sein.“
Auf dem Weg zur Topform
Nach fast eineinhalb Jahren ohne Länderspiel muss sich Alaba wieder an die Belastung gewöhnen. Doch sein Körper gibt ihm positive Signale. „Nach so einer langen Zeit dauert es natürlich noch ein bisschen, in den Rhythmus zu kommen, wirklich alle drei Tage 90 Minuten gehen zu können. Aber ich bin auf einem sehr guten Weg, schon bald wieder in meiner Topverfassung zu sein“, so der Verteidiger.
Bereits im Ligaspiel gegen Rayo Vallecano stand Alaba erstmals wieder über die volle Distanz am Platz. „Ich fühle mich sehr gut“, stellte er klar.
Die Lehren aus der Verletzung
Die lange Pause hat Alaba verändert – vor allem in seiner Sicht auf den Fußball. „Ich weiß nochmal mehr zu schätzen, dieses Leben als Profifußballer leben zu dürfen. Jede Trainingseinheit und jedes Spiel ist nochmal intensiver und schöner“, verriet er.
Auch körperlich hat er aus der Verletzung viel gelernt: „Zudem lernt man während so einer Zeit seinen Körper viel besser kennen. Und ich habe definitiv gelernt, was Geduld heißt.“