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Marcel Hirscher vor seinen Van Deer-Skiern im Porträt
Hirscher ist zurück.
Hirscher ist zurück.
Freshfocus / EXPA / picturedesk.com

Mega-Comeback: Hirscher will den Weltcup holen

18.06.2025 um 11:37, Jovana Borojevic
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Nach schwerer Verletzung und monatelanger Reha ist Ski-Legende Marcel Hirscher zurück – mit großen Zielen und noch größerem Ehrgeiz.

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Die Gerüchteküche rund um Marcel Hirscher ist nun zum Verstummen gebracht worden. Nach monatelangen Unsicherheiten hat der 36-jährige Ausnahmeathlet seine Rückkehr in den alpinen Ski-Weltcup offiziell bestätigt. Zuvor war unklar, ob der achtfache Gesamtweltcupsieger nach seiner schweren Knieverletzung erneut in den Spitzensport zurückkehren würde. Vergangene Saison feierte Hirscher zunächst sein vielbeachtetes Comeback, nicht wie gewohnt im rot-weiß-roten Rennanzug, sondern erstmals für die Niederlande. Doch schon nach wenigen Rennen war die Euphorie getrübt. Bei einem Trainingssturz auf der Reiteralm zog sich Hirscher einen Kreuzbandriss im linken Knie zu. Die Saison war damit abrupt beendet, die Zukunft ungewiss.

Rückkehr mit emotionalem Antrieb

Trotz der Verletzung signalisierte Hirscher nie einen endgültigen Rückzug. Vielmehr ließ er durchblicken, dass sein Engagement für das niederländische Team für ihn eine persönliche Bedeutung habe. Die Motivation, sein Herzensprojekt fortzuführen, blieb selbst in der Rehabilitationsphase spürbar. Immer wieder zeigten Trainingsvideos seinen Fortschritt, was viele Beobachter als Hinweis auf eine bevorstehende Rückkehr deuteten. Diese Hoffnung hat sich nun bestätigt. In einer kurzen Videobotschaft erklärte Hirscher, dass er in der kommenden Saison erneut an den Start gehen werde. Jetzt könne man es ein Comeback nennen, sagte er mit einem Lächeln. Die Ankündigung macht deutlich, dass Hirscher bereit ist, sich ein weiteres Mal mit der Weltelite zu messen. 

Sonderregelung

Möglich wird diese Rückkehr durch eine von der FIS geschaffene Regelung, die erfahrenen Athleten nach einer Pause oder einem Karriereende den Wiedereinstieg erleichtert. Wer in der Vergangenheit große Titel wie Gesamtweltcups oder olympische Medaillen gewonnen hat, darf sogenannte Wildcards in Anspruch nehmen. Diese ermöglichen Startplätze direkt nach den Top 30 der Weltrangliste, was einen erheblichen Vorteil gegenüber einem kompletten Neuanfang am Ende des Feldes bedeutet. Ursprünglich wurde diese Regel für die vergangene Saison geschaffen. Hirscher hatte davon bereits Gebrauch gemacht, konnte aber verletzungsbedingt nur wenige Rennen bestreiten. Nun erlaubt die FIS, die nicht genutzten Wildcard-Starts auf die kommende Saison zu übertragen. Auch andere prominente Athleten wie Lindsey Vonn oder Lucas Braathen hatten von dieser Regel profitiert. 

Keine Lex Hirscher

Obwohl der Begriff Lex Hirscher mittlerweile kursiert, will die FIS den Eindruck vermeiden, die Regel sei eigens für ihn geschaffen worden. Dennoch betont FIS-Renndirektor Markus Waldner, dass Rückkehrer wie Hirscher dem Sport neue Impulse geben. Man sehe deutlich, dass es dem Skisport viel gebracht habe, wenn große Namen zurückkehren. Die mediale Aufmerksamkeit, die Hirschers Comeback erzeugt, belegt diese Einschätzung eindrucksvoll. Nicht nur in Österreich, sondern auch international wird seine Rückkehr mit Spannung erwartet. 

Olympia als mögliches Ziel

Offen bleibt, welche sportlichen Ziele Hirscher mit seiner Rückkehr verfolgt. Zwar gibt es keine offiziellen Aussagen zu einer möglichen Olympia-Teilnahme, doch im Hintergrund scheint dieser Gedanke durchaus präsent zu sein. Sollte Hirscher in der kommenden Saison zu alter Stärke zurückfinden, wäre ein Start bei den nächsten Winterspielen ein realistisches Szenario. Für den Skisport bedeutet Hirschers Entscheidung ein deutliches Signal. Der Weltcup darf sich auf einen Winter mit einem seiner größten Champions freuen, einem Athleten, der nicht nur mit Erfolgen, sondern auch mit Leidenschaft und Hingabe beeindruckt.

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