Präsident warnt: "Kürzungen gefährden Fundament des Sports"
- Kürzungen im Sportbudget
- Reaktionen des organisierten Sports
- Leistungssport unter Druck
- Bedeutung des Breitensports
- Rollstuhl-Tennisprofi fordert Sicherheit
- Forderungen und Zukunftsperspektiven
Am Tag nach der Budgetrede von Finanzminister Markus Marterbauer haben führende Vertreter des österreichischen Sports auf die geplanten Einsparungen im Bundesbudget reagiert. Sie warnen vor weitreichenden Folgen für den Spitzen- und Breitensport und präsentieren konkrete Forderungen an die Politik.
Kürzungen im Sportbudget
Im Doppelbudget 2025/26 sieht die Bundesregierung Kürzungen der Sportfördermittel um rund 30 Millionen Euro vor. Laut Sport Austria entspricht das einem Rückgang von etwa 13 Prozent. Die geplante Reduktion betrifft alle Bereiche, von der besonderen und allgemeinen Bundes-Sportförderung bis hin zur Bundessporteinrichtungen-GmbH. Hans Niessl, Präsident von Sport Austria, warnt: „Diese Kürzungen gefährden das Fundament des Sports.“
Reaktionen des organisierten Sports
Niessl betont, dass die zuletzt gestiegene Förderung bereits durch die Inflation aufgezehrt worden sei und zusätzliche Belastungen drohen, etwa durch einbrechendes Sponsoring. Besonders kritisch sei die neue Wettspielabgabe, die ab 2025 auf fünf Prozent steigen soll. Der ehemalige burgenländische Landeshauptmann fordert eine Begrenzung der Einschnitte auf zwei Jahre sowie ein sogenanntes "Comeback-Paket" ab 2027.
Leistungssport unter Druck
Harald Mayer, Vizepräsident für Leistungs- und Spitzensport, erklärt: „Auch wir müssen nun Pläne überarbeiten, Trainingslager absagen und internationale Wettkampfteilnahmen infrage stellen.“ Kleine Verbände könnten im schlimmsten Fall schließen müssen. Mayer warnt: „Der Weg vom Sportland zur Sportnation wird so deutlich länger.“
Bedeutung des Breitensports
Peter McDonald, Vizepräsident für Breitensport, verweist auf den hohen volkswirtschaftlichen Nutzen des Sports. Das Projekt „Tägliche Bewegungseinheit“ erreiche bereits über 300.000 Kinder jährlich und soll weiter ausgebaut werden. McDonald fordert: „Wenn der Staat spart, muss er im Gegenzug entlasten: durch weniger Verwaltungsaufwand, klare Förderkriterien und umfassende Digitalisierung.“
Rollstuhl-Tennisprofi fordert Sicherheit
Nico Langmann, Rollstuhl-Tennisprofi, warnt vor den Folgen der Unsicherheit: „Karrieren sind begrenzt – deshalb brauchen wir jetzt verlässliche Perspektiven. Es darf nicht passieren, dass junge Menschen sich gegen eine Sportkarriere entscheiden, weil es an Planungssicherheit fehlt.“
Forderungen und Zukunftsperspektiven
Ein zentraler Bestandteil des geforderten Comeback-Pakets ist ein „Masterplan Sport & Gesundheit“. Dieser soll den Sport langfristig als Teil der öffentlichen Gesundheitsversorgung etablieren. Hans Niessl stellt klar: „Sport ist nie Selbstzweck, sondern stets ein grandioses Mittel zum Zweck – und daher niemals Bittsteller.“