Große Trauer: ARD-Star ist tot
- Jugend und Ausbildung
- Theater und frühe Rollen
- Film und Fernsehen
- Erfolge und Auszeichnungen
- Privates und letzte Jahre
Der deutsche Schauspieler Uwe Kockisch ist tot. Der TV-Star starb im Alter von 81 Jahren in Madrid an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung. Mit ihm verliert das deutsche Fernsehen einen der prägenden Charakterdarsteller der vergangenen Jahrzehnte. Bekannt wurde Kockisch vor allem als „Commissario Brunetti“ in der ARD-Krimireihe „Donna Leon“.
Jugend und Ausbildung
Uwe Kockisch kam am 31. Januar 1944 in Cottbus zur Welt. Sein Vater war Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg und kehrte nicht zurück. Kockisch wuchs in der DDR auf und machte zunächst eine Ausbildung zum Tagebaumaschinisten. 1961 versuchte er mit Freunden, über die Ostsee aus der DDR zu fliehen. Der Versuch scheiterte, Kockisch kam für ein Jahr in Haft. Nach seiner Entlassung begann er ein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Dort legte er den Grundstein für eine Laufbahn, die ihn bald auf große Bühnen führen sollte.
Theater und frühe Rollen
Nach seinem Abschluss erhielt Kockisch Engagements in Cottbus und Karl-Marx-Stadt. Ab 1971 spielte er mehr als 20 Jahre am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Sein Repertoire reichte von Shakespeare und Tschechow bis zu modernen Stücken von Botho Strauß oder Peter Handke. Später wechselte er für zwei Jahre an die Schaubühne. Die Theaterzeit prägte ihn dauerhaft. Kockisch galt als präziser, ernsthafter Schauspieler, der seine Figuren bis ins Detail verstand.
Film und Fernsehen
Ab 1973 stand Kockisch auch vor der Kamera. Sein Kinodebüt gab er in „Für die Liebe noch zu mager?“. Es folgten Rollen in DEFA-Produktionen wie „Die schwarze Mühle“ und „Dein unbekannter Bruder“. In den 1980er-Jahren spielte er in Lothar Warnekes Verfilmung von „Franziska Linkerhand“ und in Michael Gwisdeks „Treffen in Travers“. Nach der Wiedervereinigung setzte er seine Karriere nahtlos fort. Mitte der 1990er-Jahre übernahm er in der ARD-Serie „Zappek“ die Titelrolle eines Berliner Hauptkommissars.
2003 wurde er zum „Commissario Brunetti“. In über 20 Filmen verkörperte Kockisch den venezianischen Ermittler aus Donna Leons Romanreihe. Seine ruhige, nachdenkliche Art prägte die Figur über viele Jahre. 2019 endete seine Zeit als Brunetti. Zwischen 2010 und 2018 spielte er in der ARD-Serie „Weissensee“ den Stasi-Offizier Hans Kupfer. Auch diese Rolle machte ihn zu einem Gesicht des deutschen Fernsehens.
Erfolge und Auszeichnungen
Für seine Darstellung im Politthriller „Eine Stadt wird erpresst“ erhielt Kockisch 2008 den Adolf-Grimme-Preis. Drei Jahre später wurde er mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, gemeinsam mit dem Ensemble von „Weissensee“. Neben diesen Erfolgen blieb er dem Theater immer verbunden. Zeitweise trat er auch in Filmprojekten wie „Rubinrot“ oder „3½ Stunden“ auf. Über 100 Film- und Fernsehproduktionen zählen zu seinem Lebenswerk.
Privates und letzte Jahre
Von 1995 bis 2005 lebte Kockisch mit der Schauspielerin Franziska Petri zusammen. Später heiratete er Christine Gautier. Das Paar wohnte in Madrid. Kockisch hatte zwei Söhne. 2023 unterzeichnete er das von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierte „Manifest für Frieden“. In Madrid verbrachte er auch seine letzten Jahre. Am 22. Dezember 2025 starb er dort an einer Lungenkrebserkrankung. Er wurde 81 Jahre alt.