Philipp Hochmair: Biografie des „Jedermann“-Stars kommt
Inhalt
- Ein Künstler, der viele Seiten hat
- Dritter Versuch
- Ein Leben zwischen Terminen
- Vom ersten Auftritt bis zum „Jedermann“
- Trotz Legasthenie auf der Bühne
- Die Eltern wollten keinen Künstler-Sohn
Am 16.07.2025 erscheint die Biografie „Hochmair, wo bist du?“ im Brandstätter Verlag. Doch bereits jetzt ist das Buch auf Platz eins der Verkaufscharts bei Morawa und Thalia zu finden. Der große Erfolg liegt vor allem an den zahlreichen Vorbestellungen und den ersten Auslieferungen. Dass so viele Menschen sich für Hochmairs Lebensgeschichte interessieren würden, hat auch die Autorin Katharina von der Leyen überrascht. Im Gespräch mit oe24 sagt sie: „Mit so viel Interesse haben wir wirklich nicht gerechnet.“ Die Resonanz reicht von Fernsehanfragen bis zu Berichten in Zeitungen. Überall will man wissen, wer der Mann hinter den Rollen ist.
Ein Künstler, der viele Seiten hat
Das Buch zeigt Philipp Hochmair nicht nur als gefeierten Schauspieler, sondern auch als Menschen mit Brüchen und Zweifeln. Es erzählt von seiner Kindheit und den Eltern, die seine künstlerischen Pläne zunächst skeptisch sahen, von seinen ersten Erfahrungen auf der Bühne, dem Drang, Schauspieler zu werden, und dem langen Weg dorthin. Auch seine innere Zerrissenheit ist ein wiederkehrendes Thema. Zahlreiche Fotos und Gespräche mit Weggefährten geben Einblick in sein Leben und seine Karriere. Für Leserinnen und Leser entsteht so ein Bild eines Künstlers, der sich nicht einfach festlegen lässt und immer auf der Suche ist – nach neuen Rollen, nach sich selbst, nach dem richtigen Moment.
Dritter Versuch
Viele wissen nicht, dass Hochmair schon zwei Mal versucht hat, seine Biografie zu schreiben. Die beiden ersten Anläufe scheiterten. „Die erste Version war zu schnell zusammengezimmert, die zweite hatte zu wenig Tiefe“, sagt er gegenüber der APA. Erst jetzt, mit 51 Jahren, habe es gepasst. „Dieses Mal war es genau die richtige Mischung aus dem Erzählen von Fakten und der Auseinandersetzung mit mir selbst“, erklärt er weiter. Eine besondere Rolle spielte dabei Katharina von der Leyen, die viel Erfahrung mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten hat. Gemeinsam fanden sie einen Zugang, der persönlicher nicht sein könnte.
Ein Leben zwischen Terminen
Der Titel „Hochmair, wo bist du?“ ist für den Schauspieler Programm. Hochmair ist bekannt für seinen vollen Terminkalender und seinen unermüdlichen Einsatz. „Heute bin ich in der Früh aus Altaussee gekommen, war beim Zahnarzt, gebe dieses Interview, später ist ein Fernsehauftritt, und am Abend spiele ich in Bad Vöslau“, beschreibt er seinen Alltag gegenüber der APA. Für ihn ist diese Art von Leben normal geworden. „Ich sitze auf einem Hexenbesen, der durch die Welt fliegt. Das macht mir Freude“, sagt er im selben Gespräch. Lieber gehe er ganz in der Arbeit auf, als nur gelegentlich aufzutreten.
Vom ersten Auftritt bis zum „Jedermann“
Schon in der Schule zeigte sich sein Talent. Ein prägendes Erlebnis war eine spontane Rezitation von Goethes „Totentanz“, bei der er auf einen Tisch sprang und den Text vortrug. „Ich habe damals in einer Hundertstelsekunde entschieden, dass ich das mache. So habe ich gemerkt, dass ich diese 0-auf-100-Zündung kann“, erzählt er gegenüber der APA. Später kamen viele Stationen: Film, Theater, Fernsehen – und schließlich die Rolle des „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Diese Aufgabe sieht er als etwas Besonderes. „Über das Fernsehen wird man bekannt, über den ‚Jedermann‘ wird man geadelt“, sagt er im Interview mit der APA.
Trotz Legasthenie auf der Bühne
Hochmair ist Legastheniker. Für ihn war es nie selbstverständlich, große Textmengen zu lernen. Er hat aber seinen Weg gefunden: Er lässt sich die Texte von jemandem vorlesen, wiederholt sie laut, bis sie im Gedächtnis sind. „Der Text wird für mich zu Musik, zu einem Rhythmus“, erklärt er gegenüber der APA. So hat er sich in drei Jahrzehnten auf unzählige Rollen vorbereitet. Besonders liebt er seine Solo-Projekte, bei denen er alleine auf der Bühne steht. „Das ist erkämpftes Terrain, das gibt man nicht so leicht wieder her“, sagt er weiter.
Die Eltern wollten keinen Künstler-Sohn
Seine Eltern waren anfangs nicht begeistert von seiner Berufswahl. Vor allem der Vater hielt Kunst für eine unsichere Sache. „Für meinen Vater waren Künstler arme, brotlose Menschen“, erzählt Hochmair gegenüber der APA. Er habe als Kind im Krieg gesehen, wie große Pianisten für ein Mittagessen spielen mussten. Deshalb war ihm wichtig, dass der Sohn einen sicheren Beruf wählt. Doch Hochmair entschied sich bewusst für die Bühne – und hat es nie bereut. Ein Leben für den „Jedermann“ Sein Vertrag als „Jedermann“ läuft noch bis 2026, aber Hochmair denkt gar nicht ans Aufhören. Im Gegenteil: Er kann sich vorstellen, die Rolle noch viele Jahre zu spielen. „Ich möchte wie Molière auf der Bühne sterben“, sagt er mit einem Schmunzeln gegenüber der APA.