Trauer: Pulitzer-Preisträger Peter Arnett tot
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Der weltberühmte Kriegsreporter Peter Arnett ist tot. Der frühere AP- und CNN-Korrespondent starb am Mittwoch im Alter von 91 Jahren in Newport Beach in Kalifornien. Arnett litt seit Längerem an Prostatakrebs, zuletzt lag er im Hospiz. Familie und Freunde waren in seinen letzten Stunden an seiner Seite.
Karriere
Arnett, geboren am 13. November 1934 in Riverton in Neuseeland, berichtete von 1962 bis 1975 für die Nachrichtenagentur Associated Press aus Vietnam, oft direkt von der Front. 1966 wurde er für seine Vietnam-Berichterstattung mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Nach dem Krieg blieb er bis 1981 bei AP, wechselte dann zu CNN und wurde zu einem Reporter, der dorthin ging, wo andere längst nicht mehr hinwollten. Später arbeitete er auch für NBC und National Geographic. Für Schlagzeilen sorgten seine exklusiven Interviews mit Saddam Hussein und später mit Osama bin Laden.
Berühmte Szene
Weltbekannt wurde Arnett 1991, als er während des ersten Golfkriegs für CNN live aus Bagdad sendete. Während fast alle westlichen Reporter die Stadt verließen, blieb er und berichtete mit stoischer Ruhe aus dem Hotelzimmer, selbst als Raketen ganz in der Nähe einschlugen. Der Satz, der sich ins Gedächtnis einbrannte, fiel bei heulenden Sirenen: „Es gab eine Explosion ganz in meiner Nähe, die Sie vielleicht gehört haben.“ Eine Szene, die Fernsehgeschichte schrieb und Arnett endgültig zur Reporter-Legende machte.
Pension, Frau, Kinder
Ab 2007 unterrichtete Arnett Journalismus an der Shantou-Universität in China. Nach seiner Pensionierung 2014 zog er mit seiner Frau Nina nach Südkalifornien. Er hinterlässt zwei Kinder, Elsa und Andrew. Kollegen beschrieben ihn als einen der größten Kriegsberichterstatter seiner Generation.