Isabell Pannagl: Work-Life-Mum-Balance
Eigentlich hat Isabell Pannagl ihr Musikstudium mit der Fachrichtung „musikalisches Unterhaltungstheater“ in Wien mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Das Musical war das Ziel, doch vor zehn Jahren ist es dann doch erstinstanzlich das Kabarett geworden: „Ich bin durch die Lieder von Cissy Kraner auf den Geschmack gekommen, damit hat es begonnen.“ Die Idee war geboren, Stand-up-Comedy mit Musik zu machen. Aktuell steht sie mit „Neues aus dem Dachgeschoss“, ihrem vierten Programm, auf der Bühne. Und ist so nebenbei auch ein fixer Bestandteil von ORF-Formaten wie „Was gibt es Neues“ oder „Fakt oder Fake“ geworden.
Schönheitsideale als dramaturgischer Faden
Ihre Lieder textet Isabell selbst, ihre Inhalte sammelt sie im Alltag bzw. aus dem Leben. Politisches ist nicht dabei, dafür viel über Schönheitsideale und von der Jeans, die schon in der Kabine nicht passt: „Man soll seinen Körper so akzeptieren wie er ist, und zwar nicht für andere, sondern für sich selbst!“
Was sie in ihren Programmen nicht so preisgibt, ist ein durchaus pragmatischer Zugang zur Religiosität, mit der sie aufgewachsen ist und die in der Familie weitergegeben wird. Weihnachten und Ostern sind Feste der Ruhe, des Glaubens und der Familie, die mit Freude begangen werden. Und dreimal ist sie schon nach Mariazell gepilgert.
Ich bin durchaus religiös und schön dreimal nach Mariazell gegangen. Also komme ich in den Himmel.
Beim Kochen kommen die Ideen
Privat ist Isabell eine Ur-Perchtoldsdorferin und möchte von hier nie und nimmer weg. Außer jener bewusst gewählten Auszeit von vier Wochen im Sommer, die sie mit Mann, einem Drehbuchautor, dem vierjährigen Sohn und der zehn Monate alten Tochter in Krumpendorf am Wörthersee verbringt: ihrem Kraftort. Überhaupt ist Isabell gerne in der Natur: „Früher laufend, jetzt mit dem Kinderwagen in den Weingärten.“ Zur Freude der Familie kocht sie auch sehr gerne: „Da rührt man, da denkt man und sammelt Ideen.“ Was sie hintanstellen musste, ist ihre Lesefreude. Waren es früher gut und gerne fünfzig Bücher im Jahr, Thriller, Romane, Biografien – ist jetzt das Ziel mit gerade einmal zehn sehr bescheiden angesetzt. Meinen Tipp „Der Alte, der Liebesromane las“ von Luca Sepulveda, hat sie sich gleich notiert.
