Berlin: Konzert von Anna Netrebko abgesagt
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Das sollte ein unvergesslicher Klassikabend im Herzen Berlins werden: Die weltberühmte Sopranistin Anna Netrebko und ihr Ehemann, Tenor Yusif Eyvazov, wollten beim prestigeträchtigen Classik Open Air am Gendarmenmarkt das Publikum mit Arien und Duetten von Verdi und Puccini verzaubern. Doch dann kam der große Dämpfer: Absage wegen Unwetter. Ein bitterer Moment für Fans, die teils bis zu 236,50 Euro pro Ticket bezahlt hatten, um Netrebko live zu erleben. Ein Ersatztermin? Fehlanzeige.
Sicherheit geht vor
Obwohl die Bühne am Konzerthaus durch ein Dach geschützt ist, konnte das Konzert nicht stattfinden. Starker Wind und Regen machen nicht nur den Musikern zu schaffen, auch die empfindlichen Opernstimmen sind alles andere als wetterfest. Vor allem aber war das Publikum gefährdet. Bis zu 6.500 Zuschauer wären auf dem Platz schutzlos der Wetterlaune ausgeliefert gewesen. Bei Sturmböen und Starkregen helfen auch keine Regencapes oder Schirme mehr.
Protest im Anmarsch
Der Abend hätte ein gesellschaftliches Highlight werden können. Star-Mezzosopranistin Anita Rachvelishvili hatte sich ebenfalls angekündigt. Doch die Absage ließ nicht nur die Musik, sondern auch einen geplanten Protestzug verstummen. Denn wie bei fast jedem Auftritt der umstrittenen russischen Diva in letzter Zeit, sollte es auch diesmal Demonstrationen gegen Netrebkos angebliche Putin-Nähe geben – von 17 bis 21 Uhr, mit Plakaten und Parolen unter dem Motto „Keine Bühne für Putin-Unterstützer!“
Nicht ganz ausverkauft
Ein kleiner Wermutstropfen: Das Konzert war nicht ausverkauft. Trotz Netrebkos internationalem Ruhm blieben einige Plätze leer. Ob das am Wetter lag oder an den politischen Diskussionen rund um die Künstlerin?