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Ein aktuelles Bild von Naddel mit Kappe
Nadja Abd el Farrag, alias Naddel, ist mit nur 60 Jahren verstorben.
Nadja Abd el Farrag, alias Naddel, ist mit nur 60 Jahren verstorben.
azee / Action Press / picturedesk.com

Naddels Beisetzung: Freunde nicht eingeladen

04.06.2025 um 14:17, Jovana Borojevic
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Nadja Abd El Farrag wurde heimlich beigesetzt – ganz ohne Öffentlichkeit und ohne Gäste. Freunde erfuhren erst im Nachhinein von der Trauerfeier.

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Nadja Abd El Farrag, einem Millionenpublikum seit den 1990er-Jahren als „Naddel“ bekannt, war über Jahrzehnte hinweg fester Bestandteil der deutschen Boulevardlandschaft. An der Seite von Pop-Titan Dieter Bohlen wurde sie zur öffentlichen Figur, später stand sie selbst immer wieder im Rampenlicht – ob als Moderatorin, Reality-TV-Gesicht oder durch ihre privaten Eskapaden. Ihr Leben war ein ständiger Balanceakt zwischen Glamour, Absturz und Comeback. Am 9. Mai endete dieses bewegte Leben in einem Hamburger Krankenhaus. Ohne großes Aufsehen, ohne mediale Begleitung, ohne den öffentlichen Abschied, den viele ihrer Weggefährten erwartet hätten. Ihre Mutter Ute und Schwester Tamara hatten sich bewusst gegen jede Form der Öffentlichkeit entschieden. Es sollte still sein, intim, fernab von Kameras und Presse. 

Schwere Krankheit

Hinter dem Rückzug aus der Öffentlichkeit stand nicht nur persönliche Enttäuschung, sondern auch ein ernster gesundheitlicher Zustand. Nach Recherchen der Bild war Naddel schon seit Jahren schwer krank. Ihr Körper war durch eine fortschreitende Leberzirrhose stark geschwächt, eine Erkrankung, die häufig mit jahrelangem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht wird. Naddel selbst sprach nur selten öffentlich über ihre gesundheitlichen Probleme. In Interviews wich sie ernsten Themen aus oder versuchte, die Fassade zu wahren. Doch ihr Zustand verschlechterte sich offenbar über einen langen Zeitraum, bis ihr Körper schließlich aufgab. Die letzten Lebensjahre verbrachte sie zurückgezogen, ohne Auftritte, ohne öffentliche Statements, oft auf Hilfe angewiesen und körperlich sichtbar gezeichnet. Ihr Tod kam nicht überraschend, aber er erschütterte dennoch viele. 

Heimlich beigesetzt

Statt einer großen öffentlichen Trauerfeier, wie sie vielen Prominenten zuteilwird, entschieden sich die Angehörigen für eine heimliche Beisetzung. Ein Hamburger Bestattungsunternehmen holte Nadjas Leichnam aus der Klinik. Wenige Tage später wurde sie ohne öffentliche Bekanntmachung zum Ohlsdorfer Friedhof überführt, dem mit 389 Hektar größten Parkfriedhof der Welt. Die Friedhofsanlage ist nicht nur eine der grünsten Oasen Hamburgs, sondern auch letzte Ruhestätte zahlreicher Persönlichkeiten wie Altkanzler Helmut Schmidt, Schauspieler Jan Fedder oder Inge Meysel. Auch Naddels Vater Ibrahim wurde hier beerdigt. „Es war ihr Wunsch, auch hier eines Tages die letzte Ruhe zu finden“, erzählt ein enger Vertrauter. Dieser Wunsch wurde ihr erfüllt – in aller Stille, ohne Blumenschmuck, ohne Pressevertreter. Ein Abschied ohne Applaus, ohne Schlagzeile, so wie es ihre Familie wollte. 

Freunde überrascht

Die Nachricht von Nadjas Tod und ihrer stillen Beisetzung traf viele Freunde unvorbereitet. Promi-Wirt Mike Washington, langjähriger Weggefährte der Hamburger Szene, und Millionär Andreas Ellermann, der sich zuletzt besonders für Naddel eingesetzt hatte, wurden nicht informiert. Beide erfuhren erst im Nachhinein vom Geschehen und reagierten mit Betroffenheit, aber auch mit Verständnis. „Wir sind sehr traurig, aber akzeptieren natürlich die Entscheidung der Familie“, sagte Washington gegenüber Bild. Andreas Ellermann, der Nadja mehrfach unterstützte – finanziell wie menschlich – äußerte ebenfalls sein Bedauern und machte zugleich ein erneutes Angebot: „Mein Angebot steht. Wenn die Familie es wünscht, übernehme ich auch die Kosten für Grabstein und Bepflanzung.“ Trotz des Schmerzes über den Ausschluss von der Trauerbekundung äußerten sich beide loyal, respektvoll und mit dem Wunsch, das Andenken an Nadja zu wahren.

Grab bleibt geheim

Die genaue Lage des Grabes auf dem weitläufigen Friedhofsgelände wird nicht bekanntgegeben – und das mit Absicht. Die Familie hat sich bewusst dafür entschieden, Naddels letzte Ruhestätte geheim zu halten. Keine Koordinaten, kein Schild, keine öffentliche Kennzeichnung. Was bleibt, ist ein Ort der Stille, der nur einem engen Kreis zugänglich ist. Für viele mag das überraschend sein – zu laut war ihr Leben, zu präsent ihre Skandale, zu medienwirksam ihre Geschichten. Doch vielleicht ist genau das die Ruhe, die sie sich am Ende gewünscht hat. Ein stiller Abschied für eine Frau, deren Leben lange im grellen Licht stand.

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